Regionale Wachstumseffekte der GRW-Förderung? Eine räumlich-ökonometrische Analyse auf Basis deutscher Arbeitsmarktregionen



ZUSAMMENFASSUNG

Die Gemeinschaftsaufgabe „Verbesserung der regionalen Wirtschaftsstruktur“
(GRW) ist das zentrale Wirtschaftspolitische Instrument zur Forderung entwicklungs-
schwacher Regionen in Deutschland seit Ende der 1960er Jahre. Seit der deut-
schen Wiedervereinigung kommt es zudem Aachendeckend in den neuen Bundes-
Iandern zur Forderung der privaten Investitionstatigkeit und Wirtschaftsnahen Infra-
struktur zum Einsatz. In dieser Untersuchung wird der Einfluss der GRW-Forderung
auf das ProduktivitatsWachstum der 225 deutschen Arbeitsmarktregionen im Zeit-
raum von 1994 bis 2006 empirisch untersucht. Ausgangspunkt ist eine neoklassisch
motivierte Konvergenzgleichung. Die Schatzergebnisse zeigen für verschiedene
Modellspezifikationen einen signifikant positiven Einfluss der Forderung auf das
ProduktivitatsWachstum der geforderten Arbeitsmarktregionen. Es Wird gezeigt,
dass sich die KonvergenzgeschWindigkeit für Regionen deutlich unterhalb ihres
Steady State nahezu verdoppelt. Um die Robustheit der Ergebnisse zu überprüfen,
wird das klassische Okonometrische Modell schlieβlich um „raumliche“ Komponen-
ten erWeitert. SoWohl für das Spatial Durbin und auch das Spatial Durbin Error Mo-
dell ergeben sich negative Spillovereffekte der GRW-Forderung. Dieser indirekte
Effekt bleibt stabil, Wenn raumliche Lags Weiterer erklarender Variablen in die
Schatzgleichung aufgenommen Werden. Er kann u.a. damit erklart Werden, dass die
geforderte Region im Standortvergleich attraktiver wird und somit - wie politisch
gewollt - Investitionen aus anderen Regionen „abzieht“. Im Resultat führen die ne-
gativen raumlichen Spillover-Effekte zu einer Verlangsamung der Konvergenzge-
schWindigkeit, allerdings bleibt der Gesamteffekt der GRW-Forderung Weiterhin po-
sitiv.



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