Zusammenfassung
Durch die steigende Zahl der Sozialhilfebeziehenden und die damit verbundene Belastung
der kommunalen Haushalte ist die Frage in den Mittelpunkt gerückt, wie Sozialhilfebezug
vermieden werden kann und Personen schneller wieder von Sozialhilfe unabhangig werden
konnen. Neben der Frage der Arbeitsfahigkeit spielt dabei immer auch die Frage nach der
Arbeitswilligkeit eine Rolle. Dabei wird auch befürchtet, dass die Ausgestaltung der
Sozialhilfe (z.B. die Vorschriften über die Anrechnung von Einkommen) den Arbeitsanreiz
untergrabe. In der kommunalen Praxis ist hiermit ein Perspektivenwandel von einer eher
passiven, auf die Zahlung von Geldleistungen ausgerichteten, zu einer aktivierenden
Sozialhilfepolitik verbunden. In diesem Rahmen sind in den letzten Jahren die kommunale
Beschaftigungspolitik ausgebaut und Beschaftigungs- und Qualifizierungsmaβnahmen -
z.B. im Rahmen der Hilfe zur Arbeit - verstarkt worden. Zugleich wurden neue Konzepte
entwickelt und Modellprojekte initiiert.
In diesem Arbeitspapier soll auf der Grundlage der vorliegenden Forschungsergebnisse der
Frage nachgegangen werden, wie aktiv die Sozialhilfebeziehenden selbst, aber auch die
Sozial- und Arbeitsverwaltung in Hinblick auf das Ziel sind, den Sozialhilfebezug zu
überwinden. Dazu wird zunachst der bisherige Erkenntnisstand über die Dauer und
Dynamik von Sozialhilfebezug zusammengefasst. Im Anschluss daran werden die
vorliegenden Ergebnisse zur Wirksamkeit institutioneller Hilfemaβnahmen zum Ausstieg
aus der Sozialhilfe dargestellt.