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Wochenbericht


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Wirtschaft Politik Wissenschaft


Die Welt-Metallmarkte 2004
bis 2006: Versorgungsengpasse
und Rekordpreise durch Chinas
Rohstoffhunger


Eberhard Wettig
[email protected]

Manfred Horn
[email protected]


Der seit 2003 anhaltende weltwirtschaftliche Aufschwung und die boomende
chinesische Wirtschaft haben zu einem starken Anstieg der Metallnachfrage
geführt. Die Produktionskapazitaten konnten nicht schnell genug erweitert
werden, so dass Metalle knapp wurden und die Preise explodierten. Die hohen
Gewinne der Rohstoffproduzenten beschleunigten die Bildung globaler Roh-
Stoffkonzerne und erhohten so die Konzentration des weltweiten Angebots. Bei
schnell Steigendem Rohstoffbedarf Chinas und weiterer Schwellenlander und
vielfach engem und stark konzentriertem Angebot sind entspannte Versor-
gungsbedingungen und ein wesentlicher Rückgang der hohen Rohstoffpreise
in der naheren Zukunft wenig wahrscheinlich. Die deutsche Industrie sollte sich
daher - auch mit staatlicher Unterstützung - eigene Rohstoffquellen im aus-
Iandischen Bergbau erschlieβen.


Nach Iangerer Abkühlung setzte im zweiten Halbjahr 2003 ein Aufschwung
der Weltwirtschaft ein, der sich in den folgenden drei Jahren beschleunigte. Er
wurde vor allem von der kraftigen Entwicklung in den asiatischen Schwellen-
landern, aber auch im ehemaligen Ostblock sowie in den USA getragen. Vor
allem das sehr kraftige Wirtschaftswachstum in China von jahrlich rund 10 %
trug zu einer rapiden Zunahme des Rohstoffbedarfs bei, die zu Verknappungen
und explodierenden Weltmarktpreisen führte.1

Auf den Welt-Metallmarkten hatte diese Entwicklung nach einer Periode schwacher
Nachfrage und niedriger Preise im zweiten Halbjahr 2003 eine unerwartet kraftige
Belebung und bei einigen Metallpreisen bereits 2004 Iangjahrige Hochstnotie-
rungen zur Folge. Im Jahr 2005 und insbesondere im ersten Halbjahr 2006 kam
es bei Kupfer, Zink, Aluminium sowie Gold und den Platinmetallen zu extremen
Preissteigerungen, im zweiten Halbjahr 2006 haben sich die Preise auf hohem
Niveau stabilisiert (Tabelle 1 und Abbildung 1). Die Abbildung 2 zeigt an den
Beispielen von Stahl, Kupfer, Zink und Blei den überragenden Einfluβ Asiens (und
damit Chinas) auf die jüngste Nachfrageentwicklung, wahrend das Wachstum in
den traditionellen Verbrauchsregionen Europa und USA deutlich geringer blieb.
Auch bei der Metallerzeugung hat Asien auβer bei Ferrochrom und Nickel die
Führung übernommen. Die Produktionssteigerung erfolgte ebenfalls maβgeblich
in China, das seine Hütten zur Deckung des stark wachsenden Verbrauchs massiv


1 Dabei loste iπsbesoπdere die Entwicklung des Roholpreises und die Unsicherheit hinsichtlich seiner
weiteren Entwicklung erhebliche Besorgnis aus. Vgl. auch Kemfert, C., Horn, M.: Wohin entwickelt sich der
Olpreis? Wochenbericht des DIW Berlin, Nr. 41/2005.


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Nr. 4/2007


74. Jahrgang/24. Januar 2007

2. Bericht

Die Welt-Metallmarkte 2004 bis 2006:

Versorgungsengpasse und Rekordpreise
durch Chinas Rohstoffhunger

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