Large Scale Studies in den deutschen Sozialwissenschaften:Stand und Perspektiven. Bericht über einen Workshop der Deutschen Forschungsgemeinschaft



Vorbemerkung

Am 19. und 20.3. 2009 trafen sich auf Einladung der Deutschen Forschungsgemeinschaft
Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler sowie Vertreterinnen und Vertreter von
Forderorganisationen zu einem Workshop in der Geschaftsstelle der DFG in Bonn1. Ziel der
Veranstaltung waren die Perspektiven für die Weiterentwicklung einer Zukunftsfahigen
Forschungsinfrastruktur in den deutschen Sozialwissenschaften mit besonderer
Beriicksiclitigung des Beitrags groβer langlaufender Studien zu einer solchen Infrastruktur. Es
ging um die Identifizierung von Bedarfen und Instrumenten der Abstimmung zwischen den in
jüngerer Zeit anlaufenden Studien sowie um die Identifizierung moglicher Maβnahmen, um
diese Studien als Elemente einer Infrastruktur zu verankern und die Infrastruktur als Ganze
entwicklungs- und zukunftsfahig zu gestalten.

Die folgende Zusammenfassung der wichtigsten Diskussionspunkte orientiert sich an der
Tagesordnung, die der Veranstaltung zu Grunde lag.

Groβe Sozialwissenschaftliche Studien: Bedarf und Genese

Die Notwendigkeit groβer sozialwissenschaftlicher Studien ergibt sich aus der Tatsache, dass
in vielen Feldern sozialwissenschaftlicher Forschung substanzielle Theoriefortschritte mit den
bisher verfügbaren Daten nicht mehr erzielt werden konnen. In der Vergangenheit war ein
wichtiger Ansatz bei der Verbesserung der Datensituation in diesen Fachern, den Zugang zur
amtlichen Statistik zu erleichtern. Hier war man erfolgreich, dabei ist jedoch auch klar
geworden, dass zur Beantwortung theoretisch begründeter wissenschaftlicher Fragen auch
von der Wissenschaft selbst erhobene Daten notwendig sind. Der wissenschaftliche Wert der
amtlichen Statistik bleibt begrenzt, da die Programme der Datenerhebung durch die
Wissenschaft kaum beeinflussbar sind. Wichtig sind daher durch Theorie und
wissenschaftliche Interessen gesteuerte Datenerhebungen. Nur so kann die Dateninfrastruktur
substanziell weiter entwickelt und in eine neue Qualitat überführt werden.

1 Neben Mitgliedern der DFG-Geschaftsstelle haben folgende Personen teilgenommen: Dr. Gabriele Albrecht-Lohmar, Bonn, Professor
Dr. Hans-Peter Blossfeld, Bamberg, Privatdozent Dr. Michael Braun, Mannheim, Martin Bruder, Ph.D., Koln, Professor Dr. Josef
Brüderl, Mannheim, Professor Dr. Jan Willem van Deth, Mannheim, Professor Dr. Uwe Engel, Bremen, Professor Dr. Johannes
Huinink, Bremen, Professor Dr. Hendrik Jürges, Mannheim, Professor Dr. Steffen Matthias Kühnel, Gottingen, Professor Dr. Bernhard
Nauck, Chemnitz, Professor Dr. Manfred Prenzel, Kiel, Professor Dr. Hans Rattinger, Mannheim, Professor Dr. Rüdiger Schmitt-Beck,
Mannheim, Professor Dr. Thorsten Schneider, Bamberg, Professor Dr. Heike Solga, Berlin, Professor Dr. Gert G. Wagner, Berlin,
Professor Dr. Michael Zürn, Berlin



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