Large Scale Studies in den deutschen Sozialwissenschaften:Stand und Perspektiven. Bericht über einen Workshop der Deutschen Forschungsgemeinschaft



Hypothesen wiederum schrankt eine breite Nutzbarkeit der Daten jedoch ein. Hier liegt ein
grundsatzliches Dilemma von Studien mit Infrastrukturcharakter.

Innerhalb der groβen Sozialwissenschaftlichen Studien nehmen die Panels sicher eine
Sonderstellung ein. Die Starke von Panelstudien besteht in der Moglichkeit, unterschiedliche
Prozesse auf verschiedenen Ebenen darstellen zu konnen. Dies erfordert die Beteiligung
mehrerer Disziplinen, die sich auf eine gemeinsame Vorgehensweise einigen. Notwendig ist
daher neben einem intensiven Vorlauf immer auch eine
thematische Fokussierung.

Eine funktionierende und zukunftsfahige sozialwissenschaftliche Infrastruktur setzt sich
idealerweise aus mehreren Panelstudien zusammen, wobei dann die inhaltliche und
organisatorische Positionierung der einzelnen Studien zueinander eine wichtige Rolle spielt.

Panels entwickeln ihre eigentliche Starke erst nach einer mehrjahrigen Laufzeit. So ist z.B.
das SOEP, das inzwischen 25 Befragungswellen aufweist, zu einem wertvollen und zentralen
Teil der sozialwissenschaftlichen Infrastruktur in Deutschland geworden.

Der Rat für Sozial- und Wirtschaftsdaten hat vorgeschlagen, beim Aufbau einer
Dateninfrastruktur neben den bereits vorhandenen Forschungsdatenzentren auch
Datenservicezentren ein besonderes Gewicht zu geben, Ein Datenservicezentrum für
Langsschnittstudien ist für die langerfristige Etablierung der jetzt anlaufenden Studien eine
hoch interessante Perspektive. Aufgaben eines solchen Zentrums waren neben der
Aufbereitung und Bereitstellung der Daten auch die Vermittlung der notwendigen
Methodenkenntnisse. Die Arbeit eines Datenservicezentrums hatte damit einen hohen
Service- und Beratungsanteil. Es ist jedoch wichtig, dass sich neu gegründete
Datenservicezentren in geeigneter Weise mit anderen relevanten Akteuren im Bereich
„Infrastruktur“ abstimmen. Ein mit GESIS abgestimmtes Vorgehen ist in diesem
Zusammenhang sicher zielführend.

Schlieβlich ist jedoch auch festzuhalten, dass sozialwissenschaftliche Forschung sich nicht
auf „Large Scale Studies“ beschranken darf. Es gibt immer auch den Bedarf für „Small Scale
Studies“, deren Wert natürlich umso hoher ist, je intelligenter sie mit den groβen Studien
verzahnbar sind. Dabei muss jedoch darauf geachtet werden, dass die Hauptstudie durch
eingehangte kleinformatige Projekte nicht zu stark belastet wird.

Organisationsfragen

Die Qualitat der Daten und damit ihr Wert für die sozialwissenschaftliche Forschung hangt
von der organisatorischen und inhaltlichen Kontinuitat der Studien ab. Um diese Kontinuitat



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