Large Scale Studies in den deutschen Sozialwissenschaften:Stand und Perspektiven. Bericht über einen Workshop der Deutschen Forschungsgemeinschaft



Groβe Studien, und hier vor allem Panels (Langsschnitte) stellen in den
Sozialwissenschaften damit einen unverzichtbaren Teil einer wissenschaftlichen Infrastruktur
dar. Ihr Wert für die Forschung ergibt sich daraus, dass ihre Datenerhebung auf
wissenschaftlichen Entscheidungen und Interessen beruht und damit eine theoriegesteuerte
Forschung erlaubt. Es handelt sich damit gewissermaβen um die ,,Groβgerate der
Sozialwissenschaften“.

Um solche komplexen Unternehmen zu entwickeln und umzusetzen, sind unterschiedliche
Ansatze moglich, die die jeweilige Scientific Community auf ganz unterschiedliche Weise
aktivieren und einbinden. Die bisher am besten etablierte Studie, das Sozio-okonomische
Panel (SOEP) wurde im Rahmen eines Sonderforschungsbereichs aufgelegt. Hier war der
wichtigste Impuls die oben bereits beschriebene Unzuganglichkeit der amtlichen Statistik.
Einen anderen Weg ging das sog. „Familienpanel“ (Panel Analysis of Intimate Relations and
the Familiy - PAIRFAM). Hier wurde die Studie im Rahmen der ersten beiden
Forderperioden eines DFG-Schwerpunktprogramms entwickelt und vorbereitet. In der 3.
Forderperiode werden die ersten beiden Wellen des Panels durchgeführt. Das Nationale
Bildungspanel (National Education Panel Study, NEPS) wurde aufgrund einer Kongruenz
wissenschaftlicher und bildungspolitischer Interessen in enger Verzahnung von Wissenschaft
und Politik entwickelt. Entscheidend war hier auch die enge Kooperation zwischen dem
Bundesministerium für Bildung und Forschung und der DFG. Die sog. „Wahlstudie“
(German Longitudinal Election Study: GLES) wurde vorbereitet durch die Gründung eines
Vereins, der die Etablierung dieser Studie zum Ziel hatte.

Es wird deutlich, dass es nicht die einzig richtige „Startrampe“ für Unternehmungen dieser
Groβe gibt. Wichtig ist eine Einbindung der einschlagigen Scientific Community, um auf
breiter Basis anschlussfahige, d.h. nutzbare Daten zu generieren. Am groβten ist diese
Herausforderung sicherlich bei den Studien, die von vornherein als internationale Projekte
angelegt sind (z.B. der European Social Survey, ESS, und der Survey of Health, Ageing and
Retirement in Europe, SHARE). Internationale Anschlussfahigkeit kann aber auch hergestellt
werden, indem man eine nationale Studie so konstruiert, dass die national erhobenen Daten
international vergleichbar sind.

Die Sozialwissenschaften haben einen hohen Bedarf an selbst erhobenen Daten. Wichtig
ist dabei die Feststellung, dass es grundsatzlich keine theoriefrei erhobenen Daten gibt. Die
Explizierung der hinter dem jeweiligen Forschungsprogramm stehenden Theorie ist unbedingt
wünschenswert und erhoht den Wert der Daten. Eine zu starke Zuspitzung auf theoriegeleitete



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