ergibt sich nicht zuletzt aus der Konkavitat der Kurve, die zu einer starken Abflachung
der Kurve am langen Ende führt.
Tabelle 4: Entscheidungsregeln für die Finanzierung
Finanzierung | |||||
Steigung: steil_____________ |
Krümmung: stark______ | ||||
1 |
2 3 4 |
5 |
6 |
7 8 9 |
10 |
Steigung: steil_____________ |
Krümmung: gering_____ | ||||
1 |
2 3 4 |
5 |
6 |
7 8 9 |
10 |
Steigung: flach__________ |
Krümmung: stark______ | ||||
1 |
2 3 4 |
5 |
6 |
7 8 9 |
10 |
Steigung: flach__________ |
Krümmung: gering____ | ||||
1 |
2 3 4 |
5 |
6 |
7 8 9 |
10 |
Niveau versus Krümmung und Steigung
Die Entscheidungsregeln basierend auf der Krümmung und Steigung der Rendi-
testrukturkurve beruhen auf einer Abwagung von Risiko und Ertrag. Demgegenüber
stellt eine Laufzeitentscheidung im Hinblick auf ein historisch niedriges oder hohes
Zinsniveau eine direktionale Wette auf eine Korrektur dieser Abweichung von einem
Normalzustand ab. Diese unterschiedliche Betrachtungsweise führt bei einigen Kombi-
nationen der gestaltgebenden Faktoren zu einer Divergenz in der Laufzeitenempfeh-
lung. So beispielsweise bei der Finanzierung, wenn das Zinsniveau sehr niedrig ist und
die Kurve jedoch eine hohe Steigung aufweist. Orientiert sich der Finanzier am Zinsni-
veau, so sollte er den niedrigen Zinssatz für eine langfristige Kreditaufnahme nutzen.
Betrachtet er hingegen die hohe Renditedifferenz zwischen kurz- und langfristigen Kre-
diten in Verbindung mit der Konkavitat, so ware die Aufnahme kurzlaufender Kredite
zu befürworten. Von der Logik her existiert hier keine Kompromisslosung im Sinne
einer Empfehlung für den mittleren Laufzeitenbereich. Sondern in diesem Fall, aber
auch in allen anderen zuvor beschriebenen Fallen, ist zum einen die individuelle Risi-
kopraferenz des Entscheiders ausschlaggebend und zum anderen, ob eine dynamische
Anpassung der eingegangenen Risikoposition an sich andernden Marktbedingungen im
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