ring/stark betrachtet. Jede in der Tabelle 2 vermerkte Entscheidung für eine Wahl einer
kurzen oder langen Laufzeit basiert allein auf einer isolierten Betrachtung eines Faktors.
Die Konkavitat der Kurve bedingt immer eine Empfehlung für eine Laufzeitverkür-
zung, allerdings ist die Intensitat dieser Empfehlung bei einer starken Auspragung deut-
lich hoher als bei einer geringen. Dies wird durch die Verwendung der Pluszeichen in
der Tabelle angedeutet.
5.2 Interdependenzen der gestaltgebenden Faktoren
Jede Renditekurve ist in ihrem Verlauf stets eine Kombination der drei gestaltge-
benden Faktoren. Bei drei Faktoren mit je zwei Auspragungen sind acht Kombinationen
denkbar. In Bezug auf die Wahl der Laufzeit ist die Entscheidungssituation des Inves-
tors oder des Finanziers vergleichsweise einfach, wenn die Kombination der Faktoren
zu einer übereinstimmenden Empfehlung führt. Dies ist aber nur für zwei Kombinatio-
nen der Fall. Bei den verbleibenden sechs Kombinationen ist die Empfehlung für die
Wahl der Laufzeit nicht eindeutig und somit ist eine Betrachtung der Interdependenzen
zwischen den Faktoren erforderlich.
Krümmung - Steigung
Die Okonomische Relevanz des Faktors Krümmung ist abhangig von der Steigung der
Renditestrukturkurve. Dies wird ersichtlich, wenn die Renditestruktur als Gerade mit
geringer Steigung gedacht wird. Bei einer solchen Geraden verteilt sich die geringe Ren-
ditedifferenz zwischen ein- und Zehnjahrigen Anleihen gleichmaβig auf die verschiede-
nen Laufzeiten. Die konkave Krümmung hingegen bedingt eine ungleiche Verteilung
der Renditedifferenz der Groβe nach, von links nach rechts abnehmend. Somit fehlt es
bei einer geringen Renditedifferenz zwischen 1 und 10 Jahren an Verteilungsmasse,
womit auch bei relativ starker Krümmung nur eine geringe Abweichung von der Gera-
den moglich ist. Anders bei einer steilen Renditestrukturkurve, hier ermoglicht die hohe
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