Hemmnisse für die Vernetzungen von Wissenschaft und Wirtschaft abbauen
Übersicht 2 Vor- und Nachteile unterschiedlicher Finanzierungen | ||
A |
B |
C |
Offentliche Forderung aus einem Topf Zusatzlicher Beitrag der Unternehmen und Planungssicherheit für die Akteure (mit klarem Ende) Überschaubare Steuerung und Kontrolle Wenig offen für neue Akteure und Themen Gefahr der Vereinzelung der Projekte, wenn |
Charakteristika der Finanzierung Offentliche, zumeist projektbezogene Zusatzliche, zumeist geringe Mitgliedsbeitra- Vorteile Sehr offen für neue Akteure, oft heterogenes Flexible Themensetzung und schnelle Nachteile Relativ unsichere Koordination und Finanzierung, haufige Personalwechsel Komplexe Steuerung der Finanzmittel und Thematische Beeinflussung von auβen |
„Private“ Finanzierung des Netzwerkma- Mittel für Projekte werden bei den Offen für neue Mitglieder Relativ autark, nur getrieben von den Interessen der Mitglieder Eher beschrankte und knappe Mittel für die Hürde für den Beitritt ist der Mitglieds- |
Quelle: Befragung des DIW Berlin, 2006. |
DIW Berlin 2007 |
Wissenschaftseinrichtungen für die Unternehmen,
etwa durch zentrale Anlaufstellen in Hochschulen
und auβerunversitaren Forschungseinrichtungen,
konnten hier einen wichtigen Beitrag leisten.
Weitere Maβnahmen konnten die Auslobung von
Good-Practice-Beispielen, in denen Unternehmen
Forschungsvernetzungen pragend initiiert haben,
und ein durch die Forschungspolitik unterstützter Er-
fahrungsaustausch zwischen Unternehmen sein. Von
Mentoren- und Kapitalbereitstellungsprogrammen
dürften Anreize zur Mitarbeit junger Unternehmen
und Ausgründungen in Netzwerken ausgehen.
Vor dem Hintergrund der Koordinierungsschwierig-
keiten in manchen sehr groβen Netzwerken, sollten
offentliche Forderprogramme keine Vorgaben hin-
sichtlich der Anzahl der in ein Netzwerk einzubin-
denden Partner machen, so dass sich die Netzwer-
ke organisch entwickeln konnen. Ist eine starkere
Internationalisierung von Forschungsvernetzungen
ein Ziel der Forschungspolitik, konnte kulturellen
Schwierigkeiten durch die Forderung wissenschaft-
licher Austauschprogramme mit ahnlichen Vernet-
zungen in anderen Landern begegnet werden.
Der Bedarf an Professionalitat im Management
eines Netzwerkes ist hoch. Hier wird empfohlen,
das Angebot offentlich (teil-)geforderter Qualifizie-
rungsmodule zu verstarken, das auf das Berufsbild
Wissenschaftsmanger/in in Forschungsvernetzun-
gen zugeschnitten ist. Solche Angebote sollten sich
gezielt an erfahrene Wissenschaftler wenden. Unter-
nehmen sollten dabei eingebunden werden und ihre
Wissensressourcen dafür zur Verfügung stellen.
Von einer ersten technologieorientierten For-
schungsidee bis zu einem marktreifen Produkt
vergehen zum Teil zehn oder gar noch mehr Jahre.
Daran orientiert, dürften die Laufzeiten offentlicher
Forschungsprogramme von drei bis fünf Jahren
für einige Kooperationen und Forschungsziele zu
gering sein und zum Teil auch zu inflexibel. Damit
Forschung nicht auf halbem Weg abbricht, sollten
die Forderzeitraume auf zumindest fünf bis sieben
Jahre ausgeweitet werden. Dies sollte die Forderung
des Netzwerkmanagements einschlieβen. Auch soll-
te eine Forderung in Phasen überdacht werden, um
flieβende Übergange zwischen angewandter und
Grundlagenforschung zu ermoglichen.
JEL Classification:
O32, O38
Keywords:
Management of
technological innovation
and R&D,
Research policy,
Networks,
Knowledge transfer
Wochenbericht des DIW Berlin Nr. 43/2007
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