Hemmnisse für die Vernetzungen von Wissenschaft und Wirtschaft abbauen



Hemmnisse für die Vernetzungen von Wissenschaft und Wirtschaft abbauen

Übersicht 1

Erfahrungen mit internationaler Vernetzung

Vorteile

Probleme

Globale Technologieentwicklung erfordert globale Ausrichtung von

Forschung und Entwicklung

Vertrauen kann nur bedingt entwickelt werden

Beobachtung des Weltmarktes

Beobachtung des Wissensvorsprungs anderer Lander

Rekrutierung spezifischen Expertenwissens

Heimische Experten sind nicht verfügbar; Fachkraftemangel

Traditionelle regionale/nationale Vernetzungen riskieren

Abkopplung von der internationalen Fachdiskussion

Verkrustung durch traditionelle Vernetzungsstrukturen soll
aufgehoben werden

Ausgleich von Groβennachteilen im Wettbewerb

Raumliche Nahe fehlt:

• es konnen keine kurzen informellen Treffen Stattfinden

• Risiko, dass sich Partner aus dem Blick verlieren

Unterschiede in Arbeitsweisen und methodischen Ansatzen

Mentalitatsunterschiede

Hoheres Konfliktpotential

Internationalen Partnern fehlen Kenntnisse der rechtlichen,
wirtschafts- und forschungspolitischen Kontexte

Rechtliche Schranken: z. B. Approbationsordnung für Mediziner

Drittmittelforschung ist auf Muttersprachler angewiesen

Quelle: Befragung des DIW Berlin, 2006.

DIW Berlin 2007

für die Art der raumlichen Ausdehnung Ietztlich
entscheidend, dass sie traditionelle Kooperations-
partner gewinnen wollten, zu denen sie bereits
Vertrauen aufgebaut hatten. Oftmals handelte es
sich dabei eher um regionale als internationale
Kooperationspartner.

Als Vorteile einer internationalen Ausrichtung des
Netzwerkes werden vor allem die Kenntnis globa-
ler Technologieentwicklung, die Beobachtung des
Weltmarktes und des Wissens anderer Lander und
die Rekrutierung spezifischer Experten angegeben.
Eine Rolle spielt auch der Wunsch, potentiellen
Verkrustungen der traditionellen Forschungsstruk-
turen entgegen zu wirken. Als Nachteile werden
fehlende raumliche Nahe, (kulturelle) Unterschiede
in Arbeitsweisen und Methoden und insbesondere
das Fehlen rechtlicher, wirtschafts- und forschungs-
politischer Kenntnisse der internationalen Partner
angesehen (Übersicht 1).11

Netzwerke unterstützen Forschungsprozesse
an unterschiedlichen Schnittstellen und in
verschiedenen Phasen

Die untersuchten Vernetzungen wollen an unter-
schiedlichen Schnittstellen und Phasen entlang des
Forschungs- und Innovationsprozesses zu einem
reibungslosen Forschungs- und Innovationsprozess
beitragen. Netzwerke, die Anwendungsforschung
oder anwendungsorientierte Grundlagenforschung
betreiben, sind direkt in Forschungsprozesse in-
volviert, wobei beide Ziele in einem Netzwerk oft
nicht scharf voneinander zu trennen sind. Direkt

Kooperationen und keineswegs mit Provinzialitat gleichzusetzen
ist. Vgl. Frank, A. et al: Innovationsfaktor Kooperation. Bericht des
Stifterverbandes zur Zusammenarbeit zwischen Unternehmen und
Hochschulen, 2007, 14.

11 Bundesministerium für Wirtschaft und Technologie (Hrsg.):
Internationalisierung von Netzwerken. Kurzstudie: Empirische Analyse
ausgewahlter europaischer Netzwerke hinsichtlich ihrer Bedürfnisse
und Strategien zur Internationalisierung, Juli 2007.
produktbezogene Anwendungsforschung erfordert
starker als Grundlagenforschung die Verzahnung
des Forschungsablaufs und der Akteure entlang
eines recht strikten Zeitplans. Demgegenüber ist die
anwendungsorientierte Grundlagenforschung we-
niger planbar und lasst im Forschungsprozess auch
Variationen offen. Diese Forschungsausrichtung ist
insgesamt zweckfreier, in dieser Phase werden neue
technologische Verfahren entwickelt, erprobt und
auf ihre prinzipielle Anwendbarkeit hin getestet.

Kooperationen, die vorrangig zur Entwicklung
von Rahmenbedingungen für effiziente regionale
Forschungsstrukturen beitragen wollen, sind nicht
direkt in Prozesse der Forschung involviert und
auch nicht unmittelbar für die Koordinierung der
Forschung zustandig. Sie wollen vielmehr Kon-
takte zu Unternehmen vermitteln und fungieren als
Schnittstelle zur Politik. Aus dieser Sicht stellen sie
keine Netzwerke der Spitzenforschung dar. Dennoch
kooperieren die einzelnen Akteure aus Wissenschaft
und Forschung, die in diesen Vernetzungen mit-
wirken, oftmals auch mit anderen Experten der
Spitzenforschung oder sind auch direkt in andere
Forschungsnetzwerke eingebunden.

Koordination von Netzwerken erfordert
spezifische Kompetenzen, hohen Zeitaufwand
und personelle Kontinuitat

Die Komplexitat von Netzwerken, in denen die
Kultur und die Steuerungsprinzipien verschiedener
Organisationstypen zum Tragen kommen, tragt prin-
zipiell das Risiko der nur teilweisen Beherrschung
in sich. Um dieser Gefahr zu begegnen, bedarf es
eines professionellen Managements. Die meisten
Netzwerke werden durch Akteure aus der Wissen-
schaft koordiniert. Die Koordination erfordert eine
starke Wissenschaftlerpersonlichkeit, spezifische
Managementqualifikationen sowie die Bereitschaft,
die eigene Forschungsarbeit einzuschranken.

Wochenbericht des DIW Berlin Nr. 43/2007

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