Die Kapitalverkehrsbilanz war positiv und belief sich auf 7,6 Mrd. EEK (1999: 6,3 Mrd.
EEK). Der Bilanzüberschuss der Direktinvestitionen stieg um 29,1% auf 4,1 Mrd. EEK.
Damit wurden knapp drei Viertel des Leistungsbilanzdefizits finanziert. Die auslandi-
schen Direktinvestitionen in Estland erhohten sich um 53% auf 6,8 Mrd. EEK. Rein-
vestierten 1999 auslandische juristische Personen Gewinne in Hohe von 721,9 Mio.
EEK (1998: 389,4 Mio. EEK), so waren es im Jahr 2000 knapp 2 Mrd. EEK. Es scheint,
dass mit der Freistellung nicht ausgeschütteter, reinvestierter Unternehmensgewinne
von der Besteuerung gemaβ dem zu Jahresbeginn 2000 in Kraft getretenem neuen Ein-
kommenssteuerrecht der Gesetzgeber sein Ziel erreicht, die Investitionstatigkeit zu stei-
gern und die Attraktivitat Estlands fur auslandische Direktinvestitionen zu erhohen. Der
überwiegende Teil der FDI in Estland stammte auch im letzten Jahr aus Finnland und
Schweden (83%). In den Finanzsektor flossen 30,8% der auslandischen Direktinvestiti-
onen, in den Transport- und Kommunikationssektor 16,5%, in die Industrie 13,6%.
Auch in Estland selbst wird verstarkt Risikokapital fur FDI bereitgestellt. Vor allem
auslandische Unternehmen durften sich uber ihre estnischen Tochter engagieren. Im
letzten Jahr flossen 2,7 Mrd. EEK (1999:1,2 Mrd. EEK) an Direktinvestitionen in das
Ausland, vorrangig in die baltischen Nachbarlander (70,6% nach Lettland, 15% nach
Litauen).
Die Attrahierung von Direktinvestitionen war und ist ein wichtiger Teil der politischen
Agenda der estnischen Regierung, weil ihnen hinsichtlich der Erneuerung des estni-
schen Kapitalstocks sowie des Imports von modernen Managementfahigkeiten und be-
triebswirtschaftlichem Wissen groβe Bedeutung zukommt. Die FDI in Estland haben
die Wachstumsdynamik nachhaltig gefordert. Bis Ende 2000 konnten auslandische Di-
rektinvestitionen in Hohe von 90,9 Mrd. EEK attrahiert werden; ihr Anteil an den ge-
samten binnenlandischen Investitionen belief sich auf 49%. Hauptinvestoren waren
Schweden mit einem Anteil von 40,5% gefolgt von Finnland mit 29,8%. Die Engage-
ments wurden schwerpunktmaβig im Finanzsektor (Anteil bis Jahresende 2000 25%),
im Transport- und Kommunikationsbereich (21,8%) sowie in der Industrie (21,5%) ge-
tatigt.
Wirtschaftspolitik und Privatisierung
Samtliche kleine und mittlere Unternehmen befinden sich in privaten Handen. Nachdem
wesentliche Fortschritte im Prozess der Entstaatlichung bis Mitte 2001 gemacht wurden,
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