den nach Veredelung reexportiert. Der beschleunigte Anstieg dieser Lohnveredelungs-
Auftragsarbeiten belegt einerseits die hohe Anpassungsflexibilitat der estnischen Zulie-
ferer an die beschleunigte Erhohung der externen Nachfrage, andererseits bleibt die
Wertschopfung dieser Produktionsprozesse relativ gering. Die Bedeutung der Lohnver-
edelungsgeschafte mit Textil- und Bekleidungsgütern ist rücklaufig; sie trugen nur noch
zu 10,1% zu den Ausfuhrerlosen bei. Lebensmittel spielen im Ausfuhrsegment eine
immer geringere Rolle. Die Nahrungsmittelindustrie konnte die Exporteinbuβen, die sie
1999 auf dem russischen Markt hinnehmen musste, nicht ausgleichen.
Schaubild 2: Warenstruktur des Auβenhandels, 1994-2000, Anteile in %
1 2 3 4 5 6 7 8
□ 1994
■ 2000
1. Verarbeitete Nahrungsmittel
2. Mineralische Erzeugnisse
3. Chemische Produkte
4.Textilien
5. Grundmetalle u. Erzeugnisse
6. Maschinen u. Ausrhstungen
7. Transportausrhstungen
8. Sonstige
Nach Angaben der Zahlungsbilanz schloss die Handelsbilanz 2000 mit einem Negativ-
saldo von 13,5 Mrd. EEK (+4,3% gegenüber 1999), die Bilanz der Erwerbs- und Ver-
mogenseinkommen mit einem Defizit von 3,7 Mrd. EEK (+148,0%). Trotz positiver
Dienstleistungsbilanz (9,9 Mrd. EEK; +16,8%), die nahezu drei Viertel des Handelsbi-
lanzdefizits deckt, und des Aktivsaldos der laufenden Übertragungen (1,6 Mrd. EEK;
-0,6%) belief sich das Leistungsbilanzdefizit auf 5,7 Mrd. EEK, dies entspricht 6,8%
des BIP (1999: -5,8%).
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