Wirtschaftsdaten geklart werden. Weiterhin muss Selbstverstandlich auch abgewartet werden,
wann die Daten aus den Studien in ausreichender Qualitat zur Verfugung stehen.
Internationale Perspektiven
In der internationalen Perspektive ist derzeit vor allem der ESFRI-Prozess von groβer
Bedeutung. Eine zentrale Planung von nationalen Infrastrukturen ist der deutschen Situation
nicht angemessen. Gleichzeitig wird deutlich, dass in internationalen Kontakten die fehlende
Unterfutterung einzelner Projekte durch eine zentral koordinierte nationale Roadmap von
Nachteil fur die Positionierung deutscher Projekte und Standorte in der europaischen
Infrastruktur ist. Eine solche Roadmap konnte auch bei den nationalen
Abstimmungsprozessen eine wichtige Funktion erfullen.
Large Scale Studies mussen international anschlussfahig sein. Hier kann fur Deutschland
ein Defizit insofern festgestellt werden, dass die Fordermoglichkeiten fur Large Scale Studies
auf internationaler Ebene noch nicht voll ausgenutzt werden und eine bessere Vernetzung mit
internationalen Partnern zur Verkopplung von Einzelstudien wunschenswert ware. Die ESF
konnte hierfur ein Forum sein.2
Verhaltnis zur Politik
Im Verhaltnis zur Politik muss zunachst geklart werden, welche Art von politisch
verwertbarem Wissen die Studien produzieren konnen. Handelt es sich um
„Landkartenwissen“, „Storwissen“ oder „Veranderungswissen“? Sozialwissenschaften
konnen haufig kein Erklarungswissen bereitstellen (z.B. auf ad hoc Fragen der Politiker). Die
Aufstellung der Finanzierung fuhrt haufig zwangslaufig zu hohen Erwartungen, namlich zur
Erwartung von „Steuerungswissen“. Das Risiko besteht dann in der Enttauschung dieser in
der Startphase geweckten Erwartungen.
Problematisch in diesem Zusammenhang erscheint, dass sich die
Wissenschaftsberichterstattung in den Medien praktisch nur auf Naturwissenschaften bezieht.
Eine groβe Herausforderung fur die Sozialwissenschaften ist es, der Offentlichkeit ihre
Moglichkeiten und Grenzen zu vermitteln. Akademische Studien werden von den Medien oft
2 Im Nachgang zu dem berichteten Workshop sind die Überlegungen zu konkreten Aktivitaten im Bereich der internationalen Vernetzung
weiter vorangetrieben worden. Die DFG wird mit Unterstutzung des RatSWD in naher Zukunft ein geeignetes Gremium unter dem
Dach der EUROHORCS aufbauen, um die Kooperation zwischen groβen, langfristig angelegten Studien in Europa (insbesondere in
Deutschland und UK, aber z.B. auch Frankreich, Niederlande, Schweiz) in einem geeigneten Forum diskutieren und den Ausbau der
akademisch gesteuerten Forschungsinfrastruktur konkret gestalten zu konnen.
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