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eɪementaren Aktivitaten im Sinne von PRIGOGINE∕STENGERS (s.oben)
hochgradig koordinieren, ∪nd die in ihrer hdchsten Form a∪f der
informationsspeichernden und -Verarbeitenden Tatigkeit des mit der Fahigkeit
des Lernens44 ausgestatteten Nervensystems beruhen (neben "niederen" Steue-
rungsformen mit Hilfe von Hormonen). Dies gestattet wiederum eine funktionell-
differenzierende gedankliche Unterscheidung zwischen einem
informationsverarbeitenden "Regler" und einem stoff- und energieumformenden
Regelobjekt, wie sie für die Kybernetik (vgl. ASHBY 1962) kennzeichnend ist.
Der in Abb. 4,1, abstrahierend dargestellt (materielle) Bestands- und
Umformungsprozeβ von Stoffen und Energien im Regelobjekt RO muβ also
durch einen Bestands- und Umformungsprozeβ von Informationen I im Regler R
ergânzt werden, wie dies in Abb. 5.1. angedeutet werden soil. Der Bestand an
Informationen (∩l) setzt sich dabei aus "gespeicherten" Regelungen (Regelungs-
Wissen) sowie weiteren Signal-, lnformations-bzw. Wissensvorraten (über die
Umwelt und das Regelobjekt) zusammen; mit T sollen die jeweiligen
Umformungen und mit ∣ror0 die informationellen Wechselbeziehungen zwischen
Regler und Regelobjekt gekennzeichnet werden „
44Das Zentralnervensystem enthaɪt neben notwendigen Schaltungen fur "angeborene oder genetisch bedingte
Verhaltensweisen ,'(CZIHAK∕LANGER∕ZIEGLER 1992, S. 721) auch jene Strukturen, "die
angeborenermaBen dazu disponiert sind, ihre funktionelle Struktur aufgrund von Erfahrungen, z.B.
Sinnesmeldungen besonderer Art, zu Veriindem " (ebenda, S. 733/34). Die Regelsysteme sind mithin also
nicht identisch mit den Genen; auch die Ausbildung des Reglers ist genetisch gesteuert∕instruiert. Gene
''stecken'' Offensichtlich in alien Zellen (auch in den Nervenzellen) und instruieren den Autbau; sie enthalten
Informationen fur die Ausbildung der Organe und fur die Steuerung. Man kann sagen, daβ das
informationsverarbeitende und -Speichemde Regelsystem genetische Information umsetzt beim Aufbau des
Organismus. Regelsysteme Verarbeiten und transportieren u.a. genetische Information. In den Signalen, die
auf Nervenbahnen zu den Muskeln gelangen, drücken sich neben aktuell empfangenen Reizen genetisch und
erfahrungsbedingt erworbene Informationen aus.