Regionale Wachstumseffekte der GRW-Förderung? Eine räumlich-ökonometrische Analyse auf Basis deutscher Arbeitsmarktregionen



Bisherige Arbeiten zu den Effekten der GRW-Forderung

kant positiven Effekt auf die Beschaftigungsentwicklung in den ostdeutschen Regio-
nen feststellen.

Ebenfalls nur mit Blick auf die regionale Wirtschaftsforderung in den ostdeutschen
Bundeslandern hat der Sachverstandigenrat in seinem Jahresgutachten 2004/2005
(SVR 2004) mittels einer Konvergenzregression den Zusammenhang zwischen
Produktivitatswachstum und den Fordermitteln der GRW überprüft. Die Ergebnisse
weisen für den Zeitraum von 1990 bis 2001 einen signifikant positiven Einfluss der
Investitionsbeihilfen auf das Produktivitatswachstum aus.

Auch Alecke, Untiedt (2007) greifen in ihrer Untersuchung auf den wachstumstheo-
retisch begründeten Schatzansatz einer Konvergenzregression zurück. Für den
Querschnitt der west- und ostdeutschen Arbeitsmarktregionen in den Jahren 1994
bis 2003 zeigt sich für die GRW-Forderung eine signifikant positive Wirkung auf das
Wachstum des Pro-Kopf-Einkommens. Zugleich ergibt sich, dass Arbeitsmarktregi-
onen einen (absolut) umso groβeren Konvergenzparameter aufweisen, je hoher ihre
GRW-Fordermittel im betrachteten Zeitraum waren. Die GRW erweist sich somit als
eine für die regionale Wirtschaftsentwicklung effektive Politikmaβnahme, die durch
die Erhohung der interregionalen Kapitalmobilitat den Konvergenzprozess be-
schleunigt und im Aufholprozess temporar das Pro-Kopf-Einkommen erhoht.

Schlieβlich kommen Rohl, von Speicher (2009) sowohl in einer aggregierten als
auch sektoral-disaggregierten Betrachtung für die ostdeutschen Kreise zu positiven
Ergebnissen: Die Autoren schatzen für den Zeitraum 1996 bis 2006 ein Paneldaten-
Modell mit der Bruttowertschopfung im Verarbeitenden Gewerbe als abhangige Va-
riable. Die Autoren verzichten auf eine theoretisch motivierte Variablenselektion für
die Regressoren, sondern schatzen das Modell lediglich in Abhangigkeit eines Zeit-
trends, verschiedene Dummy-Variable für Regionstypen sowie der zeitlich verzoger-
ten GRW-Fordermittel. Gegenüber diesem Standardmodell werden weitere Spezifi-
kationen geschatzt, um zu überprüfen, ob sich die Elastizitaten je nach Regionstyp
und sektoraler Disaggregation (letztere bezogen auf regionale Beschaftigungseffek-
te) unterscheiden. Über alle Modellspezifikationen hinweg kommen die Autoren zu
signifikant positiven Ergebnissen. Eine potenzielle Kritik am Ansatz von Rohl und
von Speicher ist darin zu sehen, dass keine echten „fixen Effekte“ für jede
Querschnittseinheit gebildet werden und zudem keine zeitvariablen okonomischen
Kontrollvariablen in die Panelregression aufgenommen wurden.

Insgesamt zeigen die bisherigen makrookonometrischen Studien, dass die GRW-
Forderung in den Forderregionen einen signifikant positiven Einfluss auf die Investi-
tionstatigkeit, Beschaftigung und regionale Wirtschaftsleistung aufweist. Kritisch
anzumerken ist jedoch, dass mit Ausnahme der Studie von Eckey und Kosfeld in
den vorliegenden Schatzungen die raumlichen Zusammenhange zwischen den re-
gionalen Querschnittseinheiten vernachlassigt und ggf. Umlenkungseffekte der
GRW-Forderung bei den nicht-geforderten Regionen nicht berücksichtigt werden. In
der Studie von Eckey und Kosfeld wird zwar explizit für die raumliche Dimension der
GRW-Forderung und die damit assoziierten (positiven oder negativen) Spillover-



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