Regionale Wachstumseffekte der GRW-Förderung? Eine räumlich-ökonometrische Analyse auf Basis deutscher Arbeitsmarktregionen



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Empirische Ergebnisse für deutsche Arbeitsmarktregionen

wachstums wurde hierzu um zahlreiche Wachstumsdeterminanten erweitert.10 De-
taillierte Übersichten über die erklârenden Variablen und deskriptive Statistiken sind
im Anhang in den Tabellen A.1 und A.2 aufgeführt. Zu den wesentlichen in dieser
Studie berücksichtigten Potenzialfaktoren neben den von der neoklassischen
Wachstumstheorie nahe gelegten Variablen zâhlen:

die regionale Innovationskraft gemessen über die Patentintensitât und den
Anteil technologieintensiver Wirtschaftszweige;

der Offenheitsgrad bzw. die internationale Verflechtung der Region;

der Bestand an regionalem Humankapital;

das Marktpotenzial als Summe der Einkommen im Umland;

die geografische Standortgunst der Region;

Lokalisations- und Urbanisierungseffekte.

Zusâtzlich wurden Politikvariablen eingeführt, die den Okonomischen Impuls der
Investitionsforderung auf das Produktivitâtswachstum in den Regionen messen. Zur
Erfassung des Politikimpulses wurden zwei alternative Spezifikationen verwendet:

In einer ersten Spezifikation wurde die FOrderung über eine Dummy-Variable
erfasst. Dazu wurde allen Arbeitsmarktregionen, die im Rahmen der GRW
als FOrdergebiet ausgewiesen waren, der Wert Eins zugewiesen wurde,
wâhrend alle übrigen Regionen den Wert Null aufweisen.

Anstelle der qualitativen Dummy-Variable wurde in der zweiten Spezifikation
eine quantitative Politikvariable verwendet, in die HOhe der den Arbeits-
marktregionen gewâhrten GRW-FOrdermittel je Erwerbstâtigen definiert (im
Folgenden: FOrderintensitât).11

In Übereinstimmung mit dem neoklassischen Wachstumsmodell wurde davon aus-
gegangen, dass durch die GRW-FOrderung weder das langfristige Gleichgewichts-
einkommen (Steady State) noch das langfristige Wachstum im Gleichgewicht, wel-
ches durch den als exogen angenommenen technischen Fortschritt bestimmt wird,
beeinflusst werden kann. Stattdessen führt die GRW-Forderung - solange sie ge-
wâhrt wird - zu einem Kapitalzufluss in die geforderten Regionen und damit zu einer
temporâren Beschleunigung des Wachstums hin zum Steady State. Aus diesem

10 Die Variablen gingen dabei in logarithmierter Form in die Regressionsfunktion ein. Die Log-
Linearisierung bietet den Vorteil, dass die geschâtzten Wirkungskoeffizienten direkt als Elastizitâten
zu interpretieren sind.

11 Âhnlich definierte Variablen zur Messung des Politikimpulses wurden in den weiter oben aufgeführ-
ten Untersuchungen verwendet. Obwohl hier nur die im Rahmen der GRW gewâhrten Investitions-
zuschüsse als erklârende Variable verwendet werden, ist bei der Interpretation des Koeffizienten zu
beachten, dass zwischen den GRW-Zuschüssen und anderen Maβnahmen der regionalen Investi-
tionsforderung (Investitionszulage, ERP-Mittel) eine hohe Korrelation besteht und somit ihr Einfluss
mit gemessen wird.



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