Regionale Wachstumseffekte der GRW-Förderung? Eine räumlich-ökonometrische Analyse auf Basis deutscher Arbeitsmarktregionen



Empirische Ergebnisse für deutsche Arbeitsmarktregionen

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Insgesamt lâsst sich festhalten, dass die geschâtzten Konvergenzregressionen eine
hohe Erklârungsgüte aufweisen. Über 70% der Varianz des Produktivitâtswachs-
tums über die Regionen kann mit den Modellen erklârt werden. Der signifikante und
von seiner Groβenordnung her plausible Einfluss des Ausgangsniveaus der Produk-
tivitât ist Beleg für einen Entwicklungsprozess, bei dem Regionen mit relativ groβe-
rem Rückstand zu ihrem langfristigen Gleichgewichtswert im Durchschnitt schneller
wachsen. Die signifikanten Koeffizienten vor den anderen Wachstumsdeterminanten
in der Regression zeigen, dass ein Modell der unbedingten Konvergenz eine nur
unzureichende Beschreibung der Realitât liefert. Im Hinblick auf die ermittelten
Schâtzkoeffizienten zeigt die Regression eine hohe Übereinstimmung mit den übli-
cherweise gefundenen Resultaten in der empirischen Wachstumsforschung. Da-
nach lassen sich robuste Zusammenhânge im Allgemeinen zwar nur für wenige
Variablen aufspüren, die Investitionstâtigkeit, der Bestand an Humankapital und die
Innovationskapazitâten sind jedoch auch in anderen Untersuchungen von hoher
Bedeutung.

Mit Blick auf die GRW-Forderung kann festgestellt werden, dass der marginale Ef-
fekt der Forderung bezogen auf die Ausgangseinkommen signifikant positiv ist. Er-
klârt werden kann dieser Effekt damit, dass die Forderung die Konvergenz-
geschwindigkeit zum Steady State gegenüber nicht-geforderten Regionen erhoht.
Im Falle der GRW-Forderung wird somit die Grenzproduktivitât des Kapitals zuguns-
ten der geforderten Arbeitsmarktregionen verândert. Ohne Berücksichtigung der
politikinduzierten Erhohung der Kapitalrendite in den „ârmeren“ Regionen würde
somit der Konvergenzparameter
β verzerrt geschâtzt. Dabei zeigt die Darstellung
des marginalen Effekts der GRW Forderung, dass das Wachstum insbesondere in
denjenigen Regionen erhoht, die über ein besonders niedriges Ausgangsniveau der
Produktivitât verfügten. In diesen Regionen wird das primâre Ziel der Forderung,
nâmlich durch die Bereitstellung von zusâtzlichem Kapital für besonders struktur-
schwache Regionen den Konvergenzprozess -
wohlgemerkt in Richtung auf das
„eigene" Gleichgewichtseinkommen
- zu beschleunigen, tatsâchlich in der ge-
wünschten Art und Weise erreicht.



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