Regionale Wachstumseffekte der GRW-Förderung? Eine räumlich-ökonometrische Analyse auf Basis deutscher Arbeitsmarktregionen



Modellerweiterung zur Analyse râumlicher Effekte

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Zur nâheren Untersuchung der râumlichen Zusammenhange werden in Tabelle 3
auch die empirischen Ergebnisse des SDM und SDEM dargestellt. Dabei wird ne-
ben dem râumlichen Lag des GRW-Fordergebietsdummy auch das râumliche Lag
des Interaktionsterms aus Fordergebiet und Ausgangseinkommen in die Schâtzglei-
chung aufgenommen. Der zuletzt genannte Term misst dabei, inwieweit die durch
die GRW induzierte Verânderung der Konvergenzgeschwindigkeit in Nachbarregio-
nen auf die eigene Wachstumsrate der betrachteten Region wirkt. Wie Egger und
Pfaffermayr (2006) zeigen, kann Gleichung (5) zur Messung der Wachstumsrate
der Produktivitât in Abhângigkeit des Abstandes vom Steady-State unter Berück-
sichtigung von râumlichen Spillovereffekten erweitert werden als

(12)            ∆yht = B - ((ln(y*i)- ln(yt)),

wobei B sich als kombinierte Messgroβe aus dem direkten Effekt der GRW-
Forderung sowie dem râumlichen Lag des Interaktionsterms und dem dafür ge-
schâtzten Parameter
γ , multipliziert mit der Gewichtungsmatrix W zusammensetzt:

(13)          B = (b + YW) = (1-eeT)/T.

Die Ergebnisse für das um W*GRW sowie W*(Ln Y(1994) x D_GRW) erweiterte
Modell zeigen somit, dass ein negativer Spillover-Effekt von Forderregionen auf ihre
râumlichen Nachbarn ausgeht.19 Diese Schâtzung steht somit qualitativ im Einklang
mit den Ergebnissen in Eckey, Kosfeld (2005). Der Effekt bleibt auch dann stabil,
wenn „râumliche Lags“ weiterer erklârender Groβen aufgenommen werden. Neben
dem râumlichen Lag der GRW-Forderung erweisen sich allerdings nur die râumli-
chen Lags der (quadrierten) Bevolkerungsdichte als signifikant.20 Wird analog zu
den Berechnungen des vorhergehenden Abschnitts der negative indirekte Effekt
berücksichtigt zeigt sich, dass der im Abbildung 5 abgetragene Nettoeffekt um etwa
ein Drittel niedriger ausfâllt als der Wert des raumlosen Modells. Der indirekte nega-
tive Effekt fâllt dabei umso mehr ins Gewicht, je nâher die betrachtete Forderregion
am Steady State-Einkommen ist.

Der direkte Effekt der GRW-Forderung ist dabei weiterhin statistisch signifikant und
in der Hohe stabil, dennoch vernachlâssigt eine allein darauf gerichtete Untersu-
chung - wie oben geschildert - die indirekten negativen Effekte der GRW. In der
Argumentation von Eckey, Kosfeld (2005) kann der negative indirekte Effekt insbe-
sondere mit râumlichen Verlagerungseffekten der GRW aufgrund der Verânderung

19 Hier werden nur Ergebnisse für den Forderdummy D_GRW dargestellt, Schâtzresultate für die
logarithmierte Forderintensitât zeigen âhnliche Resultate und werden von den Autoren auf Nach-
frage zur Verfügung gestellt.

20 Auf die Darstellung von Schâtzgleichungen mit weiteren râumlichen Lags der in Tabelle 3 darge-
stellten Modelle wurde aus Gründen der Übersichtlichkeit verzichtet. Die Schâtzkoeffizienten wur-
den statistisch nicht signifikant von null verschieden getestet. Detaillierte Übersichten werden auf
Nachfrage zur Verfügung gestellt.



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