Langfristige Wachstumsaussichten der ukrainischen Wirtschaft : Potenziale und Barrieren



Langfristige Wachstumsaussichten der ukrainischen Wirtschaft

C. Internationale Wettbewerbsposition der Ukraine

Neben einer Darstellung der Exportentwicklung wird die internationale Wettbewerbs-
position anhand von Schlüsselindikatoren wie Struktur und Qualitat der Exporte sowie
Produktivitat und Wechselkurs untersucht (C.1). Besonders relevant ist die Ànderung
der Technologie durch Technologietransfer via Kapitalgüterimport und auslandischen
Direktinvestitionen (C.2)

C.1 Auβenhandel und relevante Schlüsselindikatoren

Die Aufrechterhaltung bzw. der Ausbau der internationalen Wettbewerbsfahigkeit stellt
eine wesentliche Herausforderung im Hinblick auf die langfristigen Wachstumsperspek-
tiven der Ukraine dar. Wettbewerbsfahigkeit meint in diesem Zusammenhang die Fa-
higkeit, sich so über den Auβenhandel in die globalen Markte zu integrieren, dass es zur
Steigerung von Produktion und Einkommen beitragt.
39 Dies setzt die Existenz einer
hinreichenden Zahl von Branchen, die in der Lage sind, erfolgreich im Wettbewerb zu
auslandischen Produzenten auf den Binnen- und Auβenmarkten zu bestehen, voraus.

Exportstruktur

Die Ukraine ist mit einer Exportquote von rund 50% eine sehr offene, allerdings nur ge-
ring diversifizierte Volkswirtschaft. Die Struktur der ukrainischen Industrieproduktion
und der Exporte ist hoch konzentriert und besteht vorrangig in wenigen Gütern mit niedri-
gem Verarbeitungsgrad aus den Bereichen Stahlproduktion, mineralische Stoffe und che-
mische Produkte. Die drei Exportkategorien Lebensmittel, Mineralien und Metalle hatten
2006 einen Anteil von fast 65% an den gesamten Exporterlosen. Im Vergleich dazu lag
deren Anteil 2000 bei 59%. Dies spiegelt eine Reihe von Faktoren wider. Zum einen be-
günstigten die künstlich niedrig gehaltenen Gaspreise die weitere Spezialisierung auf e-
nergieintensive Industrien wie Stahl und chemische Industrie. Zum anderen stiegen die
Exportpreise in Dollar für Stahlerzeugnisse um über 100% zwischen 2001 und 2006. Das
Volumen der Stahlexporte wuchs dagegen nur um durchschnittlich 2% pro Jahr seit 2003.

Aufschlussreich ist die unterschiedliche Zusammensetzung der Exporte differenziert
nach den Handelspartnern der Ukraine. Wahrend in die EU hauptsachlich Rohmateria-
lien wie Metalle, Chemikalien und mineralische Brennstoffe exportiert werden, liefert
die Ukraine an Russland überwiegend hoher entwickelte Güter wie Maschinen und
Ausrüstung.
40

39 Der Auβenhandel tragt zur Verbesserung der Allokation der Ressourcen bei und ermoglicht eine Spe-
zialisierung entlang komparativer Vorteile. Die Exporte dieser Güter ermoglichen wiederum Importe, die
im Inland nur zu hoheren Kosten zu erzeugen waren. Dazu gehoren auch Investitionsgüterimporte, die
neue Technologien inkorporieren.

40 Astrov (2006).

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