Aktive Klienten - Aktive Politik? (Wie) Läßt sich dauerhafte Unabhängigkeit von Sozialhilfe erreichen? Ein Literaturbericht



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Wirkungsanalysen liegen nur punktuell fur einzelne Stadte und Maβnahmen vor (vgl. z.B.
Brülle/Schleimer 1993; HantschZMirbach 1994a, b; Ackermann 1995; TiemannZMarkert
1995; Jacobs 1996; Kempken/Trube 1997; Scheele/Werding 1997; Münster 1999; Rhein-
Hunsrück 2000; Scheele 2000; TrubeZLuschei 2000; Jerger u.a. 2001; Lüsebrink u.a. 2001;
Steindorf 2001; TrubeZLuschei 2001).31 Umfassende und reprasentative Analysen zur
Wirkung von Beschaftigungsmaβnahmen auf kommunaler Ebene gibt es dagegen nicht.

Beschaftigungsmafnahmen im Rahmen der Hilfe zur Arbeit

Eine Bestandsaufnahme der Bundesregierung von 1998 (Deutscher Bundestag 1998: 21)
kommt zu dem Ergebnis, dass der Anteil derer, die nach Abschluss einer Maβnahme der
Hilfe zur Arbeit eine Beschaftigung finden, zwischen 22 Prozent in Brandenburg und 29
Prozent in Rheinland-Pfalz lag. Zwischen der Halfte und zwei Drittel waren nach
Abschluss der Maβnahme arbeitslos. Von den Arbeitslosen war ein Teil nicht mehr auf
Sozialhilfe angewiesen, eine weitere Gruppe bezog erganzende Sozialhilfe. Nur ein geringer
Anteil (zwischen drei und acht Prozent aller Maβnahmeteilnehmer) war nach dem
Maβnahmeende noch in vollem Umfang auf Sozialhilfe angewiesen.

Diese Ergebnisse decken sich weitgehend mit den Ergebnissen einer Befragung des Instituts
ISG Sozialforschung und Gesellschaftspolitik GmbH in 22 Kommunen. Danach waren 33
Prozent der Maβnahmeteilnehmer im Anschluss beschaftigt, davon 30 Prozent in regularer
Beschaftigung. Sieben Prozent befanden sich in Ausbildung oder Fortbildung, 60 Prozent
waren arbeitslos. Von den Arbeitslosen erhielten 34 Prozent Arbeitslosengeld oder -hilfe
ohne erganzende Sozialhilfe, acht Prozent bezogen erganzende Sozialhilfe und 16 Prozent
waren anschlieβend wieder voll auf Sozialhilfe angewiesen (Deutscher Bundestag 1998:
21).

Im Jahre 2000 berichtet die Bundesregierung, dass die Übergangsquote in den ersten
Arbeitsmarkt in Brandenburg bei 20 Prozent, in Bayern bei 40 Prozent, in Hessen bei rund
34 Prozent, in Nordrhein-Westfalen zwischen 20 und 25 Prozent, in Niedersachsen bei
etwa 41 Prozent und in Sachsen bei rund 22 Prozent liegt (Deutscher Bundestag 2000: 10).

Herbert Jacobs (2000) kommt nach einer Sichtung von Evaluationsstudien in Berlin,
Bremen und Hamburg32 zu dem Ergebnis, dass zwischen 20 Prozent und 30 Prozent der
Personen, die eine sozialversicherungspflichtige Beschaftigung im Rahmen der Hilfe zur
Arbeit ausgeübt hatten, nach der Maβnahme auf dem ersten Arbeitsmarkt und zwischen

31 Vgl. die zusammenfassende Übersicht über Ansatz und Ergebnisse der Studien bei Schmid
(2002). Vgl. HuchBockmann-ScheweZRohrig (1999), die eine Analyse der WirksamkeitvonHilfe
zur Arbeit-Maβnahmen auf der Grundlage von Experteninterviews vorgenommen haben.

32 Es handelt sich um folgende Studien: Für Berlin Tiemann und Markert (1995), für Bremen Jacobs
(1996), für Hamburg Hantsch und Mirbach (1994) sowie Scheele und Werding (1997).



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