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fehlenden Arbeitsplatzen nicht zustande. Die Arbeitsaufnahme scheiterte in manchen Fallen
an den Flexibilitatsanforderungen der Betriebe bzw. fehlenden
Kinderbetreuungseinrichtungen und Mobilitatsproblemen im landlichen Raum. Die
Zugangszahlen scheinen auch vom Engagement der Sachbearbeiter in den Arbeits- und
Sozialamtern abzuhangen. Überdies legen die Ergebnisse nahe, dass intensive Beratung und
begleitende Instrumente den Eingliederungserfolg finanzieller Anreizinstrumente verbessern
konnen (Dann u.a. 2001).
Ausstiegsberatung
Der Erfolg neuer Beratungskonzepte wurde von Burmann u.a. (2000) am Beispiel des
Kreises Herford untersucht, wobei dies eine der wenigen Studien ist, die auch die
Nachhaltigkeit des Ausstiegs aus der Sozialhilfe berücksichtigt. Dabei zeigte sich, dass nach
einem Jahr in den Modellamtern 36 Prozent aller Beratungsfalle aus der Sozialhilfe
ausgeschieden waren, bei den Vergleichsamtern, in denen keine besondere
Ausstiegsberatung angeboten wurde, lag die Zahl der "Aussteiger" bei 44 Prozent. "Damit
sind die Àmter, die keine Beratung angeboten haben, scheinbar ,erfolgreicher’ bezüglich der
Beendigung des Sozialhilfebezugs - aber nur scheinbar: Eine genauere Untersuchung der
ausgeschiedenen Falle ergab, dass 14 der in den Vergleichsamtern ausgeschiedenen Falle
der ,normalen’ Fluktuation zuzurechnen sind .... Damit reduziert sich die Zahl der
Ausstiegsfalle bei den Vergleichsamtern auf 17 bzw. 24 Prozent (im Gegensatz zu 36
Prozent bei den Modellamtern). Eine Nachuntersuchung bei allen modellhaft beratenen und
ausgeschiedenen Fallen im Oktober 1999 (also 10 Monate nach Beendigung des Modells)
ergab, dass nach wie vor alle 21 ausgeschiedenen Personen unabhangig von der Sozialhilfe
leben und somit ihre Sozialhilfebedürftigkeit dauerhaft überwunden haben. Im Gegensatz
dazu ist bei den Vergleichsamtern festzuhalten, dass sie in 10 Prozent ihrer ausgeschiedenen
Falle nur kurzfristige Erfolge erzielen konnten, d.h., 3 Personen oder 10 Prozent der
ausgeschiedenen Falle standen im Oktober 1999 erneut im Sozialhilfebezug. Damit geht der
Punkt bezüglich Dauerhaftigkeit der Hilfe (Beratung) an die Modellamter" (55 f.). Darüber
hinaus erzielten die Modellamter auch hohere Vermittlungsquoten in den Arbeitsmarkt als
die Vergleichsamter ohne Ausstiegsberatung.
Zusammenfassend gesagt, deuten die Wirkungsanalysen kommunaler Maβnahmen zum
Ausstieg aus der Sozialhilfe darauf hin, dass institutionelle Hilfen beim Ausstieg helfen
konnen, wobei Qualifizierungsmaβnahmen sowie Maβnahmen, die direkt auf die Integration
in den ersten Arbeitsmarkt zielen, erfolgreicher zu sein scheinen als Beschaftigung im
zweiten Arbeitsmarkt. Die genauen Bedingungen fur den Erfolg von Maβnahmen sind