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• Ist mit dem Ausstieg aus der Sozialhilfe eine deutliche Verbesserung der
Einkommenssituation verbunden oder erreichen die Betroffenen nur einen "prekaren
Wohlstand" (Hübinger) und verbleiben in Sozialhilfenahe (= Grad der Unabhangigkeit
von Sozialhilfe)?
• Welche Rolle spielen institutionelle Hilfeangebote (Beratung, berufliche
Eingliederungs- und Qualifizierungsmaβnahmen) beim Ausstieg aus der Sozialhilfe und
bei der Vermeidung von erneutem Bezug?
• Welche erganzenden, stützenden Maβnahmen sind notwendig, um den Betroffenen ein
unabhangiges Leben zu ermoglichen und erneute Hilfebedürftigkeit zu verhindern?
Letztendlich geht es darum, die Bedingungen erfolgreicher und weniger erfolgreicher
"Ausstiegskarrieren" zu identifizieren. Neben den institutionellen und gesellschaftlichen
Rahmenbedingungen sowie soziodemographischen und sozialstrukturellen Merkmalen der
Sozialhilfeabganger sollen dabei auch die Einstellungen der Betroffenen zur Sozialhilfe und
deren Bewertung der Hilfeangebote des Sozialamtes berücksichtigt werden.
Erste Ergebnisse des im Oktober 2000 angelaufenen Projekts sind nicht vor Ende 2002 zu
erwarten, da eine sehr aufwandige Erhebungsphase vorgeschaltet werden musste. Da es
keine bundesweiten Daten über Abganger aus der Sozialhilfe gibt, wurde die Erhebung in
50 reprasentativ ausgewahlten Stadten und Landkreisen in Deutschland durchgeführt. Dass
insgesamt eine groβe Bereitschaft bestand, sich an der Studie zu beteiligen, kann als ein
weiteres Indiz für das hohe Aktivitatspotenzial der Sozialhilfeverwaltung gedeutet werden.