dit mit der Laufzeitj', wenn er erwartet, dass der zukünftigen Kassazinssatz rO,(n_y) in n-j
Jahren über dem impliziten Terminzinssatz îÿ,n_y liegt. Es gilt:
daraus folgt,dass [(1 + Γoj∙)7 ×(1 + fo,^))” 7] >ro,n
(6)
Entgegengesetzt zum Entscheidungsproblem des Investors gilt für den Finanzier,
dass er umso eher zu einem Iangfristigen (kurzfristigen) Kredit tendiert, je geringer (gro-
βer) die Differenz zwischen den aktuellen Kassazinssatzen und den impliziten Termin-
zinssâtzen ist.
4. Kassazinssatze und implizite Terminzinssatze
Aus den bisherigen Überlegungen wird deutlich, dass sowohl für den Investor als auch
den Finanzier die Differenz zwischen den aktuellen Kassazinssatzen und den impliziten
Terminzinssatzen eine entscheidende Determinante für die Wahl der Laufzeit ist. Die
Differenz zwischen Termin- und Kassazinssatzen ist abhangig von der Steigung und
von der Krümmung der Renditestrukturkurve. Die Steigung der Renditekurve spiegelt
sich in der Renditedifferenz zwischen kurz- und langfristigen Anleihen wider. Eine
Renditestrukturkurve wird als steil (flach) bezeichnet, wenn die Renditedifferenz („yield
spread“), deutlich über (unter) dem historischen Durchschnitt liegt. Aufgrund der posi-
tiven Steigung liegen bei einer normalen Renditestrukturkurve die impliziten Termin-
zinssatze über den Kassazinssatzen, hingegen sie bei einer inversen Kurve unter den
Kassazinssatzen liegen. Bei einer vollkommen flachen Renditekurve sind die Kassa-
zinssatze mit den impliziten Terminzinssatzen identisch. Je steiler eine Renditestruktur-
kurve ist, d.h., je groβer der Renditeunterschied zwischen kurz- und Ianglaufenden An-
leihen ist, umso hoher ist die Differenz zwischen Kassa- und impliziten Terminzinssat-
zen.
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