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die Zwangslaufige Gefahr einer Vereinfachung hin), desto besser wird es darauf
aufbauend gelingen, ihren Zusammenhang im EvolutionsprozeS zu erkennen.
Ahnlichen Clberlegungen folgend wirft RIEDL (1975) ausgehend vom
Begriffspaar "Energie und Ordnung" (Ordnung i.e.S. als Struktur verstanden)
folgende Frage auf für "Organismen, Biozonosen, die Gemeinschaft des
Menschen wie ihre Produkte (...). Ist in den Mechanismen der Evolution der
Energiezuwachs eine Konsequenz des Ordnungszuwachses (wie man hoffen
kann) Oder ist vielmehr die Weisheit nur eine Begleiterscheinung der Macht (wie
man fürchten muβ)" (S.-3.24).15
Den Rahmen für ein solches Herangehen sollen die in BHanzform faβbaren
Materie- bzw. Energieerhaitungs- und Entropiegesetze, denen in unserem
Universum Ietztlich aile Système, weil aus Materie und mithin "komprimierter"
Energie bestehend, Unterworfen sind, d.h. sowohl die naturwissenschaftlich
relevanten Système niederer bzw. geschlossener (physikalischer und
Chemiseher) und hôherer (biologisch-lebender) Art als auch die hochkomplexen
Soziookonomischen Système.
Um Miβverstandnissen jedoch vorzubeugen: es ist nicht beabsichtigt, die
Erklarung der Wirtschaftlichen Evolution in irgendein buchhalterisch-
deterministisches Korsett zu zwangen, d.h. δkonomisch-evolutionaren Prozessen
ihre Zufalligkeiten und den Wirtschaftlichen Akteuren ihre individuellen
Freiheiten, die sie innerhalb der unter 2.2. Skizzierten kulturell-normativen und
institutionell-rechtlichen Rahmenbedingungen besitzen, zu nehmen. Beabsichtigt
ist vielmehr, mit der "gedankliche(n) Kraft des Bilanzierens'(FALK∕RUPPEL 1976,
S. 2) einen Beobachtungsstandpunkt zu finden, der es erlaubt, die in
Wirtschaftssystemen sowie mit deren Umwelt ablaufenden Prozesse nicht in ih-
ren konkreten Einzelheiten, sondern in ihrer evolutiven Gerichtetheit zu
erkennen, so wie sich ASHBY (1974) - formal, auf das Funktionieren eines
Regelkreises bezogen - eine "Meinung über das Groβergebnis - ob es 'Gut' Oder
'Schlecht' war -" (S. 359) bildet: "Wenn ich diese Frage beantworten will,
denke ich an die Storung des ganzen. Jahres als eine Art Groβstorung, (die aus
vielen kleinen Storungen, mit kleinem d, besteht),wozu er eine Groβreaktion (die
aus vielen einzelnen Reaktionen, mit kleinem r, besteht) hervorgebracht hat"
(ebenda).
15RIEDL (1975) Iiefert Argumente für eine Sinnvolle gedankliche Unterscheidung von Energie und Ordnung,
indem er auf ihre Gleichgerichtetheiten , Gegenlaufigkeiten und auf die Notwendigkeit,daβ sie "zum Überle-
ben balanciert werden,' (S. 324) verweist. DOPFER (1990) Unterscheidet in diesem Sinne "Ideen und materi-
elle Faktoren als zwei intégrale ProzeBkonstituanten" (S. 30).