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das bestenfalls in BHanzform pausehai darstellbar ist: "Allgemein stellt sich die
gesamte Stoff- und Energiebilanz zusammen als Einfuhr = Betriebsausgaben +
Ersatz der abgebauten Kbrperbestandteile + Llberschuβ, der zum Wachstum
bleibt" (S. 171).
Speziell auf StoffHcher Seite werden gegenübergestellt: "Einnahmen des
Organismus sind Nahrung und zugeführter Sauerstoff; Abgaben Kohlensaure,
Wasser, organische Bestandteile von Harn, Fazes usf." (ebenda). Eine
energetische Bilanzaufstellung wird durch v.BERTALANFFY "in der Weise
durçhgeführt, daβ auf der Seite der Einnahmen der Kalorienwert der Nah-
rungsmittel, auf der Seite der Ausgaben die geleistete Arbeit + Warmeabgabe
+ Verbrennungswert der ausgeschiedenen Stoffe (ailes in Kalorien gerechnet)
steht" (ebenda, S. 12).
FALK∕RUPPEL (1976) zeigen auf, daβ jede Energieform "an eine weitere
Physikalische Groβe gebunden ist (...). Man benutzt zwei Groβen, deren
Produkt die Dimension Energie hat" (S. 43). Welches ist nun die Stofflich-
mengenmaβige Groβe, die auf der Ausgabenseite der Stoffbilanz als
Komplement zum Energiewert der geleisteten Arbeit steht? Als solche kann
zunachst die (mechanische) Veranderung aufgefaβt werden, die mit dieser
Leistung an einem wie auch immer gearteten Objekt Vorgenommen wurde.19
Indirekt Iassen sich aber auch jene Ausscheidungsstoffe als ein solcher
Stofflicher Trager auffassen, in denen sich Verschleiβ bzw. Abnutzung von
Korperstoffen durch Arbeit manifestiert. Dies Ienkt auf eine weitere notwendige
Unterscheidung innerhalb der gesamten Stoff- und Energiebilanz: zwischen Bau-
und Betriebsstoffwechsel. "Ersterer umfaβt jene Vorgange, die zur Erzeugung
Organisierter Materie, zum Aufbau und zur Erhaltung des Iebenden Systems
führen, und in denen andererseits die Baustoffe infolge der natürlichen
'Abnutzung' wieder zerfallen. Der Betriebsstoffwechsel betrifft jene Vorgange,
in denen direkt zugeführte Nahrstoffe Oder assimiliertes Material abgebaut
werden, um die zu den Funktionen des Organismus notige Energie zu Iiefern (...)
zur Bestreitung der Ausgaben durch die Leistung der Muskelarbeit, Arbeit der
inneren Organe, Zellteilung, Wachstum und Entwicklung" (v. Bertalanffy 1942, s. 49).
Wasser herabstiirzen Iassen; um diese Leistung stândig zu erzielen, haben wir den Wasserstrom Stationar
einzurichten. Genau so im Organismus: die chemische Energie, die in den ihn Zusammensetzenden
Verbindungen enthalten ist, warez? wenn er sich im chemischen Gleichgewicht befânde. Als Stationares
System im FlieBgleichgewicht aber, worin fortwahrend zum wahren Gleichgewicht drângende Reaktionen
ablaufen, besitzt der Organismus j⅛ne Standige Arbeitsflihigkeit, die zur Verrichtung seiner Ununterbrochenen
Leistungen notwendig ist"(ebenda, S. 127)
19Die Stoffliche Seite einer Leistung, die nicht zu einem Substantiellen, anfaBbaren "Produkt" fiɪhrt, zeigt sich
beispielsweise anhand der elektrochemischen Energie, die nicht wie die chemische Energie mit der Um-
wandlung von Stoffmengen Verkniipft ist, sondem mit der Verschiehung von Teilchen : "Die Verschiebung
eines Teilchens von einem Ort r* an einen Ort r ist einem ProzeB gleichwertig, bei dem am Ort r* ein Teil-
chen Vemichtet und am Ort r ein Teilchen derselben Sorte erzeugt wird" (FALK∕RUPPEL 1976, S. 85).
Ahnliches gilt auch fur die Warme, die an Schwingtingen von Atomen und Molekiilen gebunden ist.