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d Mk = dj Mk + dβ Mk (1)
und das seine Energie H der Form I geιτιaβ
d Hl = diHl + deHl (2)
ândert, wobei diese Anderung Ergebnis innerer Erzeugung (Index i) Oder auβeren
Austauschs (Index e) sein kann, gilt mithin
d H = deH (3)
d.h. die Anderung des gesamten, also nicht die Spezielle Form betreffenden
Energiegehaltes eines Systems kann nur das Ergebnis des Stoff- und
Energieaustausches mit der Umwelt, nicht aber eigener Erzeugung Oder
Vernichtung sein.
4.2. Das biologische Flieβgleichgewicht
Grundlegende und umfassende Ausfijhrungen zu den stofflich-energetischen
Prozessen in Einzelorganismen, die die spatere Gedankenverbindung zur
Okonomie erlauben, finden sich Insbesondere in den biologischen Arbeiten von
v.BERTALANFFY (1932, 1949 und 1952); dessen dynamische Auffassung vom
Organismus als "ein offenes System, das fortwâhrend Bestandteile nach aussen
abgibt, und solche von aussen aufnimmt, das sich aber in diesem Standigen
Wechsel in einem Stationaren Zustand Oder FIieSgIeichgewicht erhalt bzw. in ein
solches übergeht (...) führt zu grundlegenden Fragen des Lebens und erlaubt sie
aufzuschliessen" (1949, S. 120)17. Dieses Bild eines Organismus im Standigen
Wechsel seiner Elemente, im Standigen Zu- und Abfluβ (nach auβen) sowie Auf-
und Abbau (im Innern) 1st also nicht das eines starren, sondern eines im Fluβ
befindlichen arbeitsfâhigen Gleichgewichts stofflich-energetischer Prozesse18,
17Solche Stationdren Zustdnde der Beharrung bzw. Bestandigkeit sind nicht nur für die Evolution einzelner
Organismen, sondem auch fur Gemeinschaften kennzeichnend: "In der Lebensgemeinschaft der Biozonose,
Rasse und Art sterben fortwâhrend Individuen und werden neue geboren, aber die überindividuelle Organi-
sation bleibt bestehen. Das was in einer Stufe ein beharrendes Gebilde darstellt, bedeutet ein FlieBgleich-
gewicht, einen Standigen Wechsel mit Entstehung, Wachstum, Alter und Tod der nachst Untergeordneten
Système: der chemischen Komponenten in der Zelle, der Zellen im Vielzelligen Gesamtorganismus, der In-
dividuen in den iiberindividuellen Lebensgemeinschaften'' (v. BERTALANFFY 1942, S. 231)
18"Der Organismus'als ganzer befmdet Sichjedoch nie in einem wahren Gleichgewicht, sondem die relativ
Iangsamen Vorgange des Stoffwechsels fiihren nur zu einem Stationaren Zustand, der sich in einem konstanten
Abstand von jenem bei Standigem Ab- und Zufluss erhalt"(v. BERTALANNFY 1949, S. 121). Die
Erkenntnis, daβ nur im UngIeichgewicht Arbeit geleistet werden kann, ist fur spatere Strukturbetrachtungen
von erheblicher Bedeutung: ''Damit Arbeit geleistet werden kann, muss ein Gefiille vorhanden , d.h. das
System vom wahren Gleichgewicht entfemt sein. Wir kônnen uns dies Verhaltnis durch einen Vergleich mit
einem Stausee klarmachen: ein solcher enthalt eine gewaltige Menge potentielle Energie, aber er vermag
keinen Motor anzutreiben. Damit eine Arbeitsleistung erfolgen kann, miissen wir ein Gefiille schaffen, das