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6. Zusammenfijhrung materieller und StruktureIIer Beschaffenheiten zum
Wirtschaftssystem-Potential - Plausibilitatsiiberlegungen am historischen
Beispiel
6.1. Per Grundqedanke
Ordnungszustande von Wirtschaftssystemen zeichnen sich also neben einem
bestimmten qualitativen Beziehungsgefiige ihrer Elemente, ihrer qualitativen
Strukturiorm, durch eine bestimmte intensionale, d.h. quantitativ faβbare
kraftemaβige Auβerung aus, die man als ihre Leistungsfahigkeit bzw. ihr
Potential bezeichnen kann. Dieses Wirtschaftssystem-Potential formt sich - wie
gezeigt wurde - aus der Wirtschaftssystem-Struktur und aus den
Wirtschaftlichen Elementarsystemen, in die deren heterogenen Bestandteile ihre
Spezifische Materialitat einbringen. Durch die Einbindung in Wirtschaftssystem-
Strukturen, die sich dadurch auszeichnen, daβ sie Elementarsysteme und deren
Bestandteile über (Stoff-, Energie- und Informations-) Flüsse zu okonomischen,
d.h. von okonomischen Beddrfnissen bestimmten Flieβgleichgewichten hin
ausbalancieren, wandelt sich die naturwissenschaftliche in Okonomische
Materialitat, d.h. in Okonomische Stoff- und Energieformen. Der unter 4.5.
erlàuterte okonomische Energiebegriff hat diese Einbindung in Okonomische
Strukturen, wie sie aus erklarungsmethodischen Gründen erst in Abschnitt 5
analysiert wurden, gewissermaβen unterstellt.
Das so aus seiner materiellen Substanz und aus Struktur geformte Potential von
Wirtschaftssystemen kann - bei entsprechendem Verstandnis des okonomischen
Energiebegriffs - formal durch das in Abschnitt 4.3 dargestellte
Beziehungsgefijge beschrieben werden, d.h. in eine okonomische (Stoff- und)
Energiebiianz mündend, durch okonomische stofflich-energetische Aufwande
und Ergebnisse gekennzeichnet und bewertet durch die (Strukturbestimmende)
Wertschatzung der δkonomisch handelnden Menschen; dies führt u.a. zu
folgenden allgemeinen Aussagen:
Ein (soziookonomisch verstandenes) Wirtschaftssystem kann bei gegebenen
Bedijrfnissen und gegebener relevanter Umwelt einen (flieβgleichgewichtigen)
Ordnungszustand, d.h. eine Handeinsordnung im Sinne v.HAYEKs∕HOPPMANNs
(siehe S. 54∙fdieser Arbeit) nur dann aufrecht erhalten, wenn es sich gemaβ (5)
über seine "Einfuhren" (diese Unmittelbar aus der eigenen Produktion Oder
mittelbar, d.h. über Tausch der "Ausfuhren" beschafft) regenerieren bzw.