Eigentumsrechtliche Dezentralisierung und institutioneller Wettbewerb



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,Jintdeckungsverfahren ..; er ist ein offener, evolutionârer ProzeB, der sowohl die Mog-
Iichkeit als auch die Anreize fiir fortdauernde, zahllose Bemiihungen bietet, bessere Pro-
blemlosungen zu fmden. Es ist ein ProzeB der Anpassung in einer Welt, in der unser Wis-
sen und die Problème, mit denen wir konfrontiert werden, sich Standig auf Unvorherseh-
bare Weise ândern, ein ProzeB der Zwangslaufig immer ins Unbekannte fuhrt“53.

Durch institutionellen Wettbewerb auf einer Uezentralen eigentumsrechtlichen Basis
werden vielfàltige parallèle institutionelle Experimente angereizt. Als Variationen
durchlaufen diese in evolutorischen Prozessen Selektions- und Stabilisierungsschritte
Die resultierenden Innovations- und Imitationsprozesse erhohen die institutionelle Viel-
falt und erreichen ein hohes MaB an Reagibilitat in Bezug auf die Praferenzen der betrof-
fenen Bürger. Die Parallelitat des Experimentierens bei intrajurisdiktionellem Wettbe-
werb im hier verwendeten Sinne Unterscheidet sich gravierend von den konsekutiven
Experimenten des Parteienwettbewerbs um Regierungsmacht, der in der Literatur eben-
falls mit dem Terminus „institutioneller Wettbewerbu belegt ist54 Durch fraktionierte
Bhndelung wird die Mbglichkeit der Bereitstellung einer effizienten Mischung aus ex
post und ex ante wirkenden Instrumenten zur Bereitstellung gefullter ausschlieBbarer
Ofifentlicher Ghter auf der Grundlage ρaralleler Experimente eingeschrànkt55. Diese er-
folgt dann unter Rent-Seeking-Einfldssen als ein ProzeB des konsekutiven Experimentie-
rens.

Dezentralisierendes Internalisieren im hier verwendeten Sinn schaflft die Voraussetzungen
fur intrajurisdiktionellen Wettbewerb zwischen Inhabergemeinschaften, die zur Ausfiih-
rung paralleler institutioneller Experimente angereizt werden, und baut Rent-Seeking-
Anreize ab56 Der Wettbewerb zwischen den Inhabergemeinschaften erlaubt den Elemen-
ten eines Gesellschaftssystems (den Bhrgern), ,,die Funktionseigenschaften alternativer

53 Vanberg [1994b], S. 12 f. Vgl. zur Konzeption des XMssenschaffenden Wettbewerbs auch Kerber [1997],
Insbesondere S. 49-61.

54 Über parallelen und konsekutiven Wettbewerb schreibt Vanberg: ,,Wenn ich hier von Experimentieren im
institutionell-konstitutionellen Bereich spreehe, so meine ich damit
... parallèle und nicht konsekutive Ex-
périmente. Experimentieren in gewolmlichen Miirkten ist in dem Sinne
parallel, daβ alternative Problem-
Iosungen simultan ausprobiert werden....... Der Gedanke des Experimentierens im politischen Bereich

wird manchmal auch im Sinne von konsekutiven Experimenten verstanden, d. h. im Sinne eines nachein-
ander Ausprobierens alternativer institutioneller Regelungen, oder im Sirme einer Abfolge von Reformen in
den Spielregeln', die innerhalb einer bestimmten politischen Gemeinschaft gelten. Selbst wenn sie von ei-
ner Vollkommen an Biirgerinteressen Orientierten Regierung durchgeführt wiirden, kormten solche aufein-
anderfolgenden Experimente nicht die gleiche Infonnation erbringen, die ein direkter Vergleich institutio-
nell-konstitutioneller Altemativen zulaβf ^. Vanberg [1994b], S. 30 f.

55 Zur Konkretisienmg der eigentlichen Intenialisierung, die über eigentumsrechtliche Dezentralisierung
erreicht wird, durch die Implementienmg ex post und ex ante wirkender Umsetzungsinstrumente vgl. Si-
déras [1997], S. 98-124.

56 Zur Einscluanktmg von Rent Seeking mid der damit einhergehenden Konektur des Politikversagens durch
institutionellen Wettbewerb vgl. Siebert: Koop [1990∣, S. 442 f.



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