Eigentumsrechtliche Dezentralisierung und institutioneller Wettbewerb



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chanismen der Praferenzumsetzung hinaus - den Wettbewerb von Parteien um die Regie-
rungsmacht und den Wettbewerb zwischen (Iokalen) Regierungen um mobile Ressourcen
- wird in diesem Papier ein zusatzlicher Wettbewerblicher Mechanismus auf der Grundla-
ge durchgehender eigentumsrechtlicher Dezentralisierung vorgestellt, der eine flexible
Bereitstellung und Anpassung institutioneller Arrangements beim Auftreten von Exter-
nalitaten zu Ieisten verspricht. Der Autor ordnet diesen Mechanismus dem intrajurisdik-
tionellen Wettbewerb zu

Die Eigenschaften des Wettbewerbs als Ordnungsprinzip zur Losung des Anreizpro-
blems, des Machtproblems und des Wissensproblems Iassen sich auch im Bereich der
Institutionenbildung nutzen47 Im Markt lost der Wettbewerb das Anreizproblem da-
durch, dafl er die Erzwingung der RUcksichtnahme auf das Verhalten der Marktgegensei-
te und die Anpassung an dasselbe herbeifuhrt. Das Machtproblem wird auf Markten in
dem MaBe Zunehmend gelost, in dem Ausweichmoglichkeiten sowohl auf der Anbieter-
als auch auf der Nachfragerseite zunehmen. Das Problem der Macht in politischen Pro-
zessen der Institutionenbildung wird dutch Abwanderung und Widerspruch48 von Men-
schen und Ressourcen sowie dutch das Sezessionsrecht zur Entmachtung von Foderati-
Onsregietungen49 relativiert. Je niedriger auBerdem die Migrationskosten fur Ressourcen
sind, „um so mehr unterliegen Regierungen in ihrer Behandlung dieser Ressourcen wett-
bewerblichen Beschrankungen"50. Die Empfmdsamkeit von Regierungen gegenüber Biir-
gerinteressen steigt bei einer ausreichenden Anzahl „marginaler Bürger", fur die die Wahl
zwischen Hoheitsgebieten mit niedrigen Kosten verbunden ist. Es ist allerdings auf die
Bedeutung der Komplementaritat zwischen Abwanderungsrecht und Zuwanderungs-
moglichkeiten fur eine effektive Steigerung der Reagibilitat von Regierungen bezüglich
Bdrgerinteressen hinzuweisen51

Das Wissensproblem wird durch den Wettbewerb als Entdeckungs- und LernprozeB ge-
Iost52. Dadurch wird gewahrleistet, daB das weit unter den Individuen verstreute Wissen
fur die Losung Verschiedenster Problème genutzt wird und daB Standig neue Problemlo-
Sungsmoglichkeiten entstehen Der Wettbewerb ist ein Wissenschaffendes

47 Vgl. zu Verschiedenen Konzeptionen des Wettbewerbs Kerber (1997]. Zu einer Behandlung des Anreiz-,
des Macht- und des Wissensproblems iɪn Rahmen der Untersuchung des Wettbewerbs vgl. Vanberg
[1994b], S. 11 ff.

48 Vgl. zur Abwanderung Tiebout [1956], und Hirsclunan [1974]. Vgl. zur Relevanz des Tiebout-Modells fïïr
die Bereitstellung Ofientlicher Gtiter Wegehenkel [1991], S. 121 f.

49 Vgl. Buchanan [1990a]. Vgl. zum Reeht auf (partielle) Sezession auch Frey; Eichenberger [1996], S. 320.

50 Vanberg[1994b], S. 24f.

51 Vanberg macht auf diesen Aspekt aufmerksam. Vgl. Vanberg [1994b], S. 25.

52 Vgl. zum Wettbewerb als Entdeckungsveifahren Havek ∣1994b]. Vgl. zum Wissen in der Gesellschaft
Hayek [1991]. S. 32 f.                                 ’



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