Wirkung einer Feiertagsbereinigung des Länderfinanzausgleichs: eine empirische Analyse des deutschen Finanzausgleichs



11

In Tabelle 3 werden die Lander mit Iandesspezifischen Feiertagen betrachtet sowie die Effek-
te, die aus einer Abschaffung dieser Feiertage entstehen konnen. Unterstellt wird ein mindes-
tens linearer Zusammenhang zwischen der Zahl der Arbeitstage und der Entwicklung der
Steuerbemessungsgrundlage. Durch die Abschaffung eines Feiertags erhoht sich folglich die
Steuerbemessungsgrundlage um den Wert, der zuvor durchschnittlich pro Tag erzielt worden
ist. Erfolgt keine weitere Verhaltensanpassung seitens des Bundeslandes (a), so erhohen sich
die Steuereinnahmen in den Landern um 0,25 Mio. € (Brandenburg) bis 98,5 Mio. € (Bayern).
Diese Steuermehreinnahmen konnen etwa zur Verringerungen der Verschuldung genutzt wer-
den. Alternativ bietet es sich an, den landesspezifischen Korperschaftsteuersatz zu senken (b).
In diesem Fall konnte die Belastung - ausgehend vom Landeskorperschaftsteuersatz in Hohe
von 7,5% - um bis zu 0,5 Prozentpunkte vermindert werden (Bayern). Ob diese Groβenord-
nung allerdings ausreicht, um tatsachlich Mehreinnahmen als Folge der Steuersatzsenkung zu
erreichen, dürfte zweifelhaft sein. Aufgrund der Normierung sowohl bei den Arbeitstagen als
auch bei den Steuersatzen ergeben sich kurzfristig keine direkten Veranderungen im Lander-
finanzausgleich. Die Mehreinnahmen aus der Feiertagsabschaffung verbleiben also beim je-
weiligen Land. Langerfristig konnte allerdings eine verringerte nominale Steuerbelastung für
zusatzliche Investitionen und Arbeitsplatze und damit ein hoheres Steueraufkommen sorgen,
was dann wiederum hohere Zahlungen oder geringere Leistungen im LFA zur Folge hatte.

Tabelle 3: Abschaffung landerspezifischer Feiertage und mogliche Mehreinnahmen oder auf-

kommensneutrale Korperschaftsteuersatzsenkung (in 1000. €)

Land (Zahl der
Feiertage)

Steuern auf Gewinn und Einkommen

Mehrein-
nahmen (a)

Korperschaft-
steuersenkung (b)

Status-quo

neu: 221 Tage

Baden-W.

(3)

5.940.827

6.022.581

81.754

7,14%

Bayern

(3)

6.938.551

7.034.036

95.485

7,01%

Brandenburg (1)

54.401

54.649

247

7,49%

Hessen

(1)

4.273.391

4.292.816

19.425

7,36%

Mecklenb.-

V. (1)

54.505

54.753

248

7,47%

NRW

(2)

8.920.955

9.002.425

81.470

7,16%

Rheinland-Pf. (2)

1.660.475

1.675.639

15.164

7,20%

Saarland

(3)

289.234

293.215

3.980

7,24%

Sachsen-A

(2)

127.361

128.524

1.163

7,44%

Sachsen

(2)

128.940

130.118

1.178

7,43%

Thüringen

(1)

65.331

65.628

297

7,47%



More intriguing information

1. Large Scale Studies in den deutschen Sozialwissenschaften:Stand und Perspektiven. Bericht über einen Workshop der Deutschen Forschungsgemeinschaft
2. Mergers and the changing landscape of commercial banking (Part II)
3. Does South Africa Have the Potential and Capacity to Grow at 7 Per Cent?: A Labour Market Perspective
4. Food Prices and Overweight Patterns in Italy
5. Orientation discrimination in WS 2
6. The name is absent
7. The name is absent
8. Initial Public Offerings and Venture Capital in Germany
9. Modelling the health related benefits of environmental policies - a CGE analysis for the eu countries with gem-e3
10. Comparison of Optimal Control Solutions in a Labor Market Model
11. POWER LAW SIGNATURE IN INDONESIAN LEGISLATIVE ELECTION 1999-2004
12. Luce Irigaray and divine matter
13. The name is absent
14. PERFORMANCE PREMISES FOR HUMAN RESOURCES FROM PUBLIC HEALTH ORGANIZATIONS IN ROMANIA
15. The name is absent
16. The name is absent
17. The name is absent
18. ASSESSMENT OF MARKET RISK IN HOG PRODUCTION USING VALUE-AT-RISK AND EXTREME VALUE THEORY
19. Macro-regional evaluation of the Structural Funds using the HERMIN modelling framework
20. APPLICATIONS OF DUALITY THEORY TO AGRICULTURE