Wirtschaftslage und Reformprozesse in Estland, Lettland, und Litauen: Bericht 2001



damit gegenüber allen Wahrungen der Euro-Zone), dem britischen Pfund und japani-
schen Yen hat er entsprechend 6,8%, 5,5% und 0,8% am Wert gewonnen.

Unter der starken Aufwertung des Lats gegenüber dem Euro haben lettische Exporte in
das europaische Wahrungsgebiet zu leiden. Besonders hart betroffen waren die Leicht-
industrie sowie die Holzverarbeitung und Mobelindustrie, deren Nettoeinnahmen um
bis zu 20% zurückgegangen sind. Dagegen konnten solche Branchen wie die Metall-
produktion und -verarbeitung sowie Transportdienste, die in USD fakturieren, hohe
Exporteinnahmen in Lats verbuchen. Da die lettischen Exporte und Importe im Jahr
2000 zu 45,5% bzw. 42,4% in USD und 27,6% bzw. 40,2% in Euro abgerechnet wur-
den, konnten - gesamtwirtschaftlich gesehen - die Minder- und Mehreinnahmen ausge-
glichen werden. Vor diesem Hintergrund lehnt die Bank von Lettland kategorisch ab,
grundlegende Veranderungen am Wechselkursmechanismus zu Gunsten der Export-
wirtschaft vorzunehmen. Sie betrachtet den geltenden Wechselkursmechanismus als ein
wichtiges Instrument nicht nur für den eigenen Auβenhandel sondern auch fur die
Strukturanpassung und zur Attrahierung von Direktinvestitionen. Die Bank von Lett-
land hat lediglich die Gewichtung der vier Korbwahrungen geandert. Seit dem 1. Januar
2001 gelten folgende Anteile: USD 45%, Euro 29%, JPY 15% und GBP 11%.

Beschaftigung, Arbeitslosigkeit und soziale Lage

Die Zahl der Beschaftigten in der lettischen Wirtschaft betrug im Jahr 2000 1,038 Mio.
Personen und ist gegenuber dem Vorjahr unverandert geblieben. Im Jahresverlauf 2000
wurden 5.000 Stellen im offentlichen Sektor abgebaut, gleichzeitig sind genau so viele
Arbeitsplatze im privaten Sektor geschaffen worden. Damit ist der Anteil des Privat-
sektors an der Gesamtzahl der Beschaftigten auf 71,4% gestiegen (1999: 70,0%). Die u-
berwiegende Mehrheit der Beschaftigten (rd. 85%) steht in einem abhangigen Arbeits-
verhaltnis, den Rest bilden Arbeitgeber, Selbststandige und ihre Familienangehorigen.

Verglichen mit den westlichen Industrielandern weist Lettland eine relativ niedrige Er-
werbsquote auf. Nur rd. 49% der Wohnbevolkerung (im Alter ab 15 Jahren) geht einer
sozialpflichtigen Beschaftigung nach: Manner: 55%, Frauen: 42%. Die niedrige Er-
werbsquote hat mehrere Grunde. Zum einen ist sie darauf zuruckzufuhren, dass sich
viele junge Menschen im Alter zwischen 15-24 Jahren noch in der Ausbildung befinden
und dem angespannten Arbeitsmarkt fernbleiben. Zum anderen haben es gerade Frauen
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