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Bewertung ôkonomisch-energetischer Leistungsfahigkeit nur vor einem
bedürfnisstrukturierten Hintergrund sinnvoll ist. Ebenso wird es auch im
folgenden nicht môglich sein, Strukturen vôllig von ihrer materiellen Basis zu
lôsen. Dies zeigt sich unter 5.1. bereits anhand der Durchdringung des Begriffs
der Entropie mit dem der Energie. Die beiden Universellen Begriffe Stellen zwei
qualitativ Unterschiedliche Seiten eines gleichen Gegenstandes dar; so geht
etwa die konstante Energiebindung gemaβ (10) im Flieβgleichgewicht nach (5)
mit einem konstanten Entropieniveau entsprechend (29) einher. Obzwar es das
Anliegen dieses Abschnittes ist, Systemstrukturen als Beziehungen zwischen
den "potenten", also mit Potentialen ausgestatteten Elementarsystemen zu
analysieren, seien unter 5.2. zunachst die an Systemstrukturen heranführenden
und sich in diesen Wiederfindenden heterogenen Elementarsystem-Strukturen
untersucht. Auf dieser Grundlage will der Autor unter 5.3. einen Beitrag zum
Verstandnis der Strukturen von Wirtschaftssystemen Ieisten. In Verbindung
damit und ausgehend vom Universellen Entropiebegriff soil unter $.4 der
Versuch Unternommen werden, den Entropiebegriff im δkonomischen Sinne zu
interpretieren.
5.1. Der universelle Ausqanqspunkt
Den theoretische Zugang zur Beschreibung der strukurell-informationellen Seite
von Ordungszustanden Iiefert das systemtheoretisch-allgemeine Verstandnis .
des Begriffs der Entropie. Seit seinem auf CLA'JSIUS (1865) zurückgehenden
Bestehen im Bereich der Thermodynamik (vgl. hierzu u.a. FALK/RUPPEL 1976,
und EBELING 1989, EBELING/ENGEL/FEISTEL 1990 und WOLKENSTEIN 1990)
hat er Zahlreiche Anwendungen auch für offene biologische Système (vgl. hierzu
PRIGOGINE 1979, Prigoginezstengers 1981, RIEDL 1975) und mehr Oder
minder zaghafte Deutungen auch für gesellschaftliche und speziell ôkonomische
Système erfahren ( vgl. hierzu GEORGESCU-ROEGEN 1979, ROPKE 1977, FEHL
1983 und BECKENBACH/DIEFENBACHER 1994).
Vor allem für Soziookonomische Interpretationen ist kennzeichnend, daβ der
Entropiebegriff nur sehr nebulos gehandhabt wird, insbesondere dann, wenn er
von seiner energetischen Basis Verselbstandigt wird. Sowohl der Entropiebegriff
als auch der Energiebegriff (aus dem heraus sich der Gedanke der Entropie
entwickelt hat) werden ausgehend von ihrem ursprünglichen
naturwissenschaftlichen Verstandnis nicht in abgestimmter Weise
Systemtheoretisch Verallgemeinert und ôkonomisch konkretisiert (was ein
eigenstândiges Auffinden in Wirtschaftssystemen voraussetzt); zwischen ihrem