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keine temporar bestândigen Zentralisierten Système. Jedwede Wirtschaft muβ
sich unter den Bedingungen einer sich verândernden relevanten Umwelt selbst
Organisieren, will sie mehr Oder minder lange Bestand (im Wechsel ihrer Teile)
haben47. Die Krafte, die zwischen den Potentialen wirken, sind allerdings sehr
Unterschiedlich und mithin auch das Niveau und die Bestandigkeit der Balance.
b) Strukturbilder
Die Absicht des Autors, mit Systemstrukturen zu arbeiten, d.h√, sie für
Erklarungen der Systemevolution mit den (Potentialen der) Elementarsysteme
zusammenzuführen macht die Suche nach dafür geeigneten Struktur(ab)bildern
erforderlich. Welche Formen bieten sich an ?
1. Mit Statistischen Strukturbiidern wird in der Literatur oft der Anspruch
verknüpft, qualitative und quantitative Sachverhalte komplex darzustellen zu
wollen. Ausgehend von dem stark Vereinfachten "Nahrungsgefüge im Erie-
See" (siehe Abb. 5.2.b) Stellen CZIHAK/LANGER/ZIEGLER (1992) fest, daβ
die "Komplexitat einer Lebensgemein-Schaft oder auch nur eines
Ausschnittes, etwa einer Trophieebene (...) einer direkten Quantifizierung
schwer zuganglich" (S. 813) ist: "Die Anzahi (und der Typ) der Wechseibezie-
hungen ist solch ein Meβwert der Komplexitat, der aber nur unter groβem
Zeitaufwand festzustellen ist. Wesentlich Ieichter meβbar und deswegen oft
benutzt sind die Anzahi und die Zusammensetzung der Arten sowie deren
relative Haufigkeiten (Abundanzen), Parameter, die zwar die Komplexitat nicht
direkt wiedergeben, aber doch in gewissem Maβe Widerspiegeln" (ebenda);
für Vergleichbare Messungen auf Wirtschaftlichem Feld stehen beispielsweise
die Ergebnisse einer gewerblichen "Betriebszahlung von 1925 für das Gebiet
des Landes Thüringen (...):
6196 Betriebe der Spielwarenindustrie (einschlieβ∣ich Christbaumschmuck)
3437 Betriebe der Wirkerei und Strickerei
1154 Betriebe der Glasblaserei" (ohne die folgenden Gruppen)
561 Betriebe der Herstellung von physikalischen und astronomischen
Instrumenten
44 Betriebe der Herstellung von Chirurgisehen und Orthopadischen
Instrumenten"
(MÜLLER 1930, S. 181).
47Diese Auffassung wire! auch von DOPFER (1989) vertreten, "denn ailes Leben muB sich immer als Ganzes
selbst Organisieren, weil es keine auβere Instanz gibt, welche diese Organisationsleistung erbrachte. Dem de-
Zentralistischen Typ der Selbstorganisation ist also ein Zentralistischer gegenüberzustellen, bei dem einzelnen
Teilen eine Iiberlegene Ordnungsfunktion zukommt" (S. 98).