Eigentumsrechtliche Dezentralisierung und institutioneller Wettbewerb



werden, zu keiner gegenseitigen Behindet nng fiihrt, „kônnen die Unterschiedlichen reɪe-
vanten Handlungsrechte selbst dann Verschiedenen Wirtschaftssubjekten zugeordnet
werden, wenn sie auf die gleichen Einheiten natürlicher Giiter und Ressourcen bezogen
sindςς9.

Dies ândert sich, wenn die Ausiibung qualitativ Verschiedener Aktivitatstypen zu Behin-
derungen fuhrt. Eine Ejberfullungsexternalitat, die aus der Ausiibung zweier unterschied-
Iicher Aktivitatstypen resultiert, wird als Zweidimensional bezeichnet. Die Externalitat
kann je nach der Anzahl der konfligierenden Aktivitatstypen benannt werden. Externe
Effekte, die sich aus der Ausiibung mehrerer Aktivitatstypen ergeben, werden allgemein
als mehrdimensionale technologische externe Effekte bezeichnet. So kann sich eine
Zweidimensionale Extemalitat daraus ergeben, daβ „die Ausiibung von Erdolforderungs-
rechten auf ganzer Flache mit denjenigen Handlungsrechten konfligiert, die Gartennut-
zung und Wohnungsbau deckenςqo. Das Konzept der Internalisierungshierarchie ermog-
Iicht die
Ableitnng Okonomischer Erfordernisse fiir die Internalisierung mehrdimensio-
naler externer Effekte.
Zu diesem Zweck sind die Arbeitsschritte der quantitativen und
qualitativen Biindelung notig, die im folgenden beschrieben werden11.

Vor der eigentlichen Internalisierung eines externen Effekts sind sein Ausmafi und seine
relevanten Merkmale zu identifizieren. Es ist festzustellen, wieviele Aktivitatstypen sich
in ihrer Ausiibung behindern und somit zur betrachteten Externalitat fiihren (Dimension),
welche bzw. wieviele Wirtschaftssubjekte in den externen Effekt involviert sind
(Lateralitat) und wie der externe Effekt sachlich sowie raumlich begrenzt ist. Bei der In-
Stitutionalisierung eines den externen Effekt Internalisierenden Verfiigungsrechts ist das
Erfordernis der angepaβten Exklusivitat zu beachten. "Damit ist gemeint, dafi der
Tauschwert eines Handlungsrechts und die Kosten, die aufgewendet werden miissen, um
die Exklusivitat aufrecht zu erhalten (Llberwachungskosten), aus Griinden der Effizienz

9 Wegehenkel [1991], S. 107 f.

10 Wegehenkel [1991], S. 109. Weitere Beispiele fur ZAveidirnensionale externe Eflekte sind beɪ der Betrach-
tung der Waldnutzimg vorstellbar. So bedeutet die gegenseitige Stdrimg von Pilzesanimlem und Jagem in
ein ιmd demselben Waldstiick die Existenz einer Zweidimensionalen Extemalitat. Vgl. zu ausfιihrlichen
Ausarbeitimgenhierzu Wegehenkel [1986], S. 213 ff. Auch ein Badesee IaBt sieh als Beispiel anfiihren, der
als Nutzungszusammenhang Handhmgsrechte fiir Unterschiedliche Aktivitdtstypen auf sich vereint, die zu-
dem Verschiedenen Wirtschaftssubjekten ZUgeordnet sein kdnnen, Solange die Austibung der Aktivitdtstypen
nicht zu Wechselseitigen Behindenmgen ftihrt. Solche Aktivitatstypen kônnen z. B. Schwmmien, Tauchen,
Segeln, die Immission von Schadstoffen, etc. sein. Vgl. Wegehenkel [1983], S. 215. Im folgenden werden
zur Wahnmg der Obersichtlichkeit ausschlieBlich Zweidimensionale Konfliktanordnungen, in denen die
Empfhnger der Extemalitdt gleichzeitig die Inhaber der feinkðmigen Rechtskomponenten darstellen, stell-
vertretend fur mehrdimensionale technologische externe Effekte betrachtet.

ɪ ɪ Zur Intemalisiemngshierarchie und Rechtsnormstruktur sowie zu Verschiedenen Intemalisierungsstrategien
vgl. Sideras [1997], S. 57 ff. sowie 64 ff.



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