Konjunkturprognostiker unter Panik: Kommentar



Integration von Migranten: Ethnische Identitat bestimmt Okonomischen Erfolg

Tabelle 2

Verteilung der Migranten auf die Identitatszustande

In Prozent

Identitatszustande

Anzahl der Indikatoren im Regime

01

1 I 2

3

4 I

5

Integration

27,36

34,79

23,14

9,43

1,21

Assimilation

34,86

32,79

17,21

8,43

2,14

0,50

Separierung

19,14

22,64

22,29

17,71

11,57

2,57

Marginalisierung

39,57

36,00

15,21

4,64

0,50

1 Nicht im Regime.

Quellen: SOEP; Berechnungen des DIW Berlin.

DIW Berlin 2008


Tabelle 3

Aufenthaltsdauer und ethnische Identitat1

Integration

Assimilation

Separierung

Marginalisierurng

Konstante

1,04*

0,8*

2,48*

0,67*

Dauer

0,01

0,06*

-0,11*

0,03

Dauer (quadratisch)

-0,2*10-3

-3*10-3*

5*10-3*

-2*10-3

Dauer (kubisch)

-4*10-6

40*10-6*

-70*10-6*

30*10-6

1 Regressionsanalysen. Dauer in Jahren nach der Einwanderung.

* Irrtumswahrscheinlichkeit kleiner als 5 Prozent.

Quellen: SOEP; Berechnungen des DIW Berlin.

DIW Berlin 2008


Land zunehmen, und Separierung und Margi-
nalisierung abnehmen. Das trifft, wie Tabelle 3
im Rahmen einer einfachen Regressionsanalyse
feststellt, zwar auf Assimilation und Separierung,
aber nicht auf Integration und Marginalisierung
zu.

Tabelle 4 erfasst nun den Ethnosizer (Integration,
Assimilation, Separierung, Marginalisierung) im
arithmethischen Mittel der vier Regime nach Ge-
samtbild, Geschlecht, Nationalitat und Religion.
Frauen sind weniger integriert und assimiliert,
dafür mehr separiert und marginalisiert als Man-
ner. Türken zeigen in allen Regimen die starkste
Identifikation mit der Kultur des Heimatlandes
und die geringste Affinitat zu Deutschland. Dage-
gen haben Spanier die groβte Nahe zur deutschen
Ethnizitat. Sie rangieren am hochsten unter allen
Gruppen bei der Integration und der Assimila-
tion und am niedrigsten bei der Separierung und
der Marginalisierung. Die anderen ethnischen
Gruppen positionieren sich dazwischen. Es zeigt
sich, dass die Muslime ein den Türken ahnliches
und die Katholiken ein den Spaniern ahnliches
Integrationsmuster aufweisen. Dies ist aufgrund
der groβen Überlappungen zwischen diesen je-
weiligen Gruppen wenig überraschend. So sind
Muslime genauso stark separiert wie Türken,
aber etwas starker assimiliert und wesentlich
weniger integriert. Katholiken weisen hingegen
eine starker Integration und Assimilation auf als
Muslime.

Tabelle 4

Ethnische Identitat nach Nationalitat, Religion und Geschlecht

Arithmetisches Mittel1

Integration

Assimilation

Separierung

I Marginalisierung

Insgesamt

1,191

1,080

1,871

0,859

Frauen

1,151

1,030

1,918

0,901

Manner

1,229

1,127

1,827

0,818

Nationalitat

Türken

1,032

0,779

2,293

0,896

Ehemalige Jugoslawen

1,219

1,107

1,756

0,917

Griechen

1,121

0,897

2,069

0,914

Italiener

1,163

1,077

1,894

0,865

Spanier

1,388

1,122

1,776

0,714

Andere

1,471

1,681

1,117

0,732

Religion

Katholiken

1,245

1,295

1,634

0,826

Sonstige Christen

1,255

1,119

1,761

0,864

Muslime

0,929

0,862

2,262

0,946

Sonstige Religionen

1,538

1,138

1,538

0,788

Nichtreligiose

1,585

1,169

1,518

0,728

1 Ergebnisse des Ethnosizer zwischen 0 und 5.

Quellen: SOEP; Berechnungen des DIW Berlin.                                      DIW Berlin 2008


Die Zusammenhange zwischen ethnischer Iden-
titat und den Arbeitseinkommen (Tabelle 5) sowie
der Erwerbsbeteiligung (Tabelle 6) sind ebenfalls
geschlechtsspezifisch sowie nach nationalen Bin-
dungen und religiosen Einstellungen dargestellt.
Die Einkommen sind insgesamt unter Integration
und Assimilation hoher als bei Separierung und
Marginalisierung. Die Unterschiede sind auf dieser
hohen Aggregationsebene nicht sehr groβ. Ferner
fallt auf, dass es keine wesentlichen Unterschiede
zwischen Integration und Assimilation und zwi-
schen Separierung und Marginalisierung gibt.
Gleiches zeigt sich bei der Erwerbsbeteiligung, nur
dass hier der Unterschied zwischen Integration
und Assimilation auf der einen Seite und Separie-
rung und Marginalisierung auf der anderen ganz
erheblich ist. Die vorgenannten beiden Regime
kennzeichnet eine erheblich hohere Erwerbsbe-
teiligung (weit über 60 Prozent) als die beiden
zuletzt genannten (weit unter 50 Prozent).

Es lassen sich auch interessante geschlechtsspe-
zifische Unterschiede feststellen, die über die
Standardergebnisse, dass Frauen weniger er-
werbsbeteiligt sind als Manner (43 gegenüber
67 Prozent) und weniger verdienen (1 351 Euro
gegenüber 2 454 Euro), hinausgehen. Zwar gibt
es bei der Erwerbsbeteiligung wieder keine we-
sentlichen Unterschiede zwischen Integration
und Assimilation und zwischen Separierung
und Marginalisierung, aber integrierte Frauen
verdienen deutlich mehr als assimilierte Frauen
und separierte Manner verdienen weniger als
marginalisierte. Marginalisierte Frauen stellen
sich genau so gut wie assimilierte. Integration
wird also bei Frauen im Vergleich zur Assimila-

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Wochenbericht des DIW Berlin Nr. 42/2008



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