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SchrumpfungsprozeB, der sich insgesamt darin auBert, daβ "der Wohlstand des
Mittelstandes in Griechenland dahinschwand" (ebenda, S. 916), eine
"Verarmung weiter Kreise der Polisbürger" (KREISSIG 1981, S. 197) und eine
"Zunahme der Armut und Versorgungskrisen der Stadte" (KLOFT, S. 126)
auftraten.
Was also zeigt sich ? Das Potential des Wirtschaftssystems der Polis Athen war
Offensichtlich nur in einer ersten Phase des Aufstiegs der Polis in der Lage, ein
dem hohen Bedürfnisniveau der Politen entsprechendes FIieBgIeichgewicht zu
sichern. Danach wuchsen die Bedurfnisse (nach kulturellem Reichtum,
Demokratie und Umfassenderem Konsum) Offensichtlich schneller, als das
Wirtschaftssystem und sein Potential den entsprechenden Verbrauch
(Bauwerke, Kosten der Demokratie, Luxusgüter) bereitstellen konnte. Wenn es
in der spâteren "Blütezeit" trotzdem gelang, einen flieβgleichgewichtigen
Ordnungszustand aufrecht zu erhalten, verbunden mit einer okonomisch-
energetischen (Werte-)Bilanz gemâB (4) mit Überschüssen, die jedoch nicht in
die Erweiterung des Wirtschaftssystem-Bestandes, sondern in
auBerôkonomischen Reichtum investiert wurden, so ist dies vor allem dem
einseitigen Werte-Entzug Athens gegenüber den Bündnern in Form von Tributen
geschuldet, also Unentgeltlichen Einfuhren, ahnlich wirkend wie Subventionen
(siehe S. 29f.dieser Arbeit).
Der Offensichtlich schon frühzeitig vorhandene Strukturbruch zwischen
Produktion und Verbrauch wurde erst nach dem Peloponnesischen Krieg, als die
Tribute und andere Einnahmen ausblieben, Sichtbar und führte in der Folgezeit
dazu, daβ die Polis nicht nur ihre Wirtschaftlichen Bestande gemaB (11c) und
damit ihr ohnehin "enges" Okonomisches Potential abbauen muBte - an der
Verarmung ihrer elementaren Wirtschaftseinheiten erkennbar -, sondern auch
ihre auBerôkonomischen Reichtumer durch Verfall oder "VerauBerung"
Schrumpfen IieB.
e) Die Struktur der Polis-Wirtschaft
Die Wirtschaftsstruktur der Polis ist (im Systemtheoretischen Verstandnis des
Autors) in den (FIuB- und Balance-)Beziehungen zwischen den - an die Politen
gebundenen - Einzelwirtschaften vorhanden; sie nimmt ihren historischen
Ausgang in jenem archaischen Zustand, in dem selbstgenügsame, weitgehend
autarke Oikos- bzw. Hauswirtschaften Wirtschaftlich nahezu beziehungslos, also
Unstrukturiert nebeneinander bestanden. Die Herausbildung von Strukturen
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